Von Panormos zum Turm von Chimarrou
Hier ein kurzer Bericht über eine Strecke, die neu in das Wanderwege-Netz von Naxos aufgenommen worden ist: Von Pánormos zum Turm von Chimárrou. Die Strecke führt größtenteils durch einsame, offene Macchie und ist recht gut mit roten Punkten markiert; wir haben die markierte Strecke zeitweise verloren, aber immer wiedergefunden.
Man beginnt die Wanderung auf dem Pfad, der zur bronzezeitlichen Akropolis führt; biegt von diesem aber bald ab und geht schnurstracks den Hügel hinauf, sich rechts von der befestigten Hügelspitze haltend, einem recht gut sichtbaren Pfad folgend.
Auf der steilen Hügelspitze liegt ein befestigtes Kastro mit einer rundumlaufenden Mauer und einigen Resten kleiner Gebäude sowie einer Zisterne. Die Zisterne ist rechteckig und sorgfältig verputzt und sicher byzantinischen Alters, ebenso vermutlich einige andere Reste. Im Nordosten scheint ein Turm innerhalb der Umfassungsmauern gelegen zu haben. Wir zweigen nicht zum Kastro ab, das wir uns schon bei anderer Gelegenheit gründlich angeschaut haben, sondern folgen dem Weg weiter nach Norden.
Erst führt der Pfad noch durch einige längst aufgegebene Felder…
…dann geht es durch die einsame, öde, trockene Macchie aus Wacholder und Wilden Oliven.
Stellenweise verlieren wir den richtigen Weg, finden ihn aber immer wieder.
Schließlich kommen wir aus der Macchie und in das flachere, bewirtschaftete Gelände um den Turm von Chimarrou. Hier stehen viele Oliven, unter denen früher Getreide angebaut wurde. Heute wird das Land nur noch als Ziegenweide genutzt.
Wir kommen an ein, zwei Hirtenhöfen vorbei. Es ist ein romantisch-ödes, sehr trockenes „Goatboy“-Land…
Schließlich kommt der Turm von Chimárrou in Sicht (das Foto stammt von anderer Gelegenheit aus dem Frühling).
Es handelt sich um einen hellenistischen Wehrturm (3. Jhd. v. Chr.), der von einer starken Befestigung umgeben ist und ein kleines Gehöft aus wenigen Häuschen umfasst.
Den Turm von Chimárrou haben wir uns auch schon andere Male angeschaut, darum kommen hier keine weiteren Fotos.
Auf dem Rückweg folgen wir dem Verlauf des Wanderweges auf der Karte und gehen vom Turm aus nicht die Straße entlang, sondern weglos durch’s Gestrüpp.
Wir kommen an hübschen alten Gebäuderesten vorbei.
Obwohl schon Mitte Oktober hat es noch nicht geregnet und alles ist sehr trocken; hier finden wir aber ein tapfer blühendes Alpenveilchen.
Kurz danach kommen wir wieder an den Hirtenhöfen vorbei. Die Landschaft ist hier hoffnungslos überweidet.
Hier die Ziegenherde!
Dann geht es wieder zurück durch die einsame Macchie.
Kurz vorm Irókastro bei Pánormos kommen wir an einem sehr ungewöhnlichen runden mitátos vorbei.
Es ist das einzige ganz runde Steinhäuschen, das ich je auf Naxos gesehen habe!
Ein Stück weiter führt der Weg an einem gewöhnlichen mitátos vorbei. Eines der Gebäude ist ziemlich eingefallen; bemerkenswert die rundumlaufende vorspringende „Sitzbank“ im Innern des Gebäudes.
Das Gebäude daneben ist etwas besser erhalten. Es war mal ein richtiges Haus, wenn auch sehr klein: Das Dach war mit dicken Ästen, vermutlich des Wacholders, abgedeckt, auf denen Steinplatten lagen.
Das Dach ist größtenteils eingefallen, aber es steht noch genug, dass man die Konstruktionsweise erkennen kann.
Der Eingang war allerdings ganz besonders niedrig – man kommt selbst gebückt kaum hindurch.
Auf einem Stein ist eine Jahreszahl eingeritzt: 1841.
Nun sind wir auch bald wieder zurück in Pánormos!
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