Klee, Trifolium
Eine der artenreichsten Gattungen der Schmetterlingsblütler ist Trifolium („Echter“ Klee). Die meisten Arten dieser Gattung haben dreizählige Blätter; die Blüten werden meist in rundlichen Köpfchen getragen. Die Blüten besitzen einen Nektarvorrat am Grund der Kelchröhre und werden durch langrüsselige Bienenverwandte oder Schmetterlinge bestäubt. Die Samen liegen in kleinen Hülsen, die in den Kelchblättern versteckt bleiben. Die Kelchblätter haben oft eine charakteristische Ausbildung, beispielsweise enden sie in langen Zähnen oder sie sind aufgeblasen, haarig oder papierartig. Die Verbreitung der Samen erfolgt je nach Ausbildung der Kelche, die die Samen einschließen, über Wind, Tiere oder Regenwasser.
Das Mittelmeergebiet ist einer der Verbreitungsschwerpunkte der Gattung Trifolium. Auf Naxos sind über 20 Arten nachgewiesen, in der östlichen Ägäis 44 Arten. Die Klee-Arten kommen besonders in den kultivierten Gebieten der Insel vor; einige Arten wie der Sternklee und der Schaumige Klee sind aber auch in Phrygana, Garigue und Macchie häufig. Die Bestimmung der Arten ist leider nicht in allen Fällen einfach.
Weltweit gibt es etwa 245 Klee-Arten, von denen viele sich als Ackerwildkräuter weit verbreitet haben; manche Arten werden als wertvolle Futterpflanzen angebaut, die außerdem durch ihre Symbiose mit Knöllchenbakterien den Stickstoffgehalt der Böden verbessern.
Außer der Gattung Trifolium habe ich auf dieser Seite auch die Gattung Trigonella aufgenommen, da man deren einzige auf Naxos vorkommende Art, Balansas Bockshornklee, auch für eine „Echte“ Klee-Art halten kann.
Schmalblättriger Klee, Trifolium angustifolium, L.
Der Schmalblättrige Klee ist auf Naxos sehr selten; viel häufiger ist der auf den ersten Blick sehr ähnliche Klee Trifolium infamia-ponertii.
Der Schmalblättrige Klee besitzt langgestreckte Blütenköpfe mit weißrosa Blüten; der ganze Blütenstand ist stark behaart. Die Blättchen sind bei dieser Art besonders schmal. Von Trifolium infamia-ponertii unterscheidet man ihn daran, dass die Spitzen der Kelchzähne nadelspitz und unbehaart sind.
Hasenklee, Trifolium arvense, L.
Der Hasenklee ist in der Phrygana und auf nicht mehr bewirtschafteten Feldern recht häufig.
Trifolium arvense besitzt relativ kleine und schmale, stark behaarte, puschelige Blütenstände mit langen, spitzen rötlichen Kelchzähnen, die die kleinen weißen Blüten deutlich überragen.
Trifolium boissieri, Guss.
Trifolium boissieri ist auf Naxos selten; ich habe ihn bislang nur bei Lionas gefunden.
Trifolium boissieri sieht dem Feldklee ähnlich; ebenso wie dieser hat er gelbe Blüten.
Unterscheiden kann man ihn daran, dass die Blüten größer und länger gestielt sind und dass er aufrechter wächst.
Feldklee, Trifolium campestre, Schreb.
Der Feldklee ist auf Naxos sehr häufig, insbesondere in Phrygana, Heide und Garrigue, aber auch im Kulturland.
Der Feldklee wächst als niedriges Pflänzchen und bleibt an trockenen Standorten ziemlich klein, kann aber dichte Bestände bilden.
Die gelben Blütenköpfchen sind rund und dicht; die Fahnen sind löffelförmig. Nach der Befruchtung verfärben sich die Blütenblätter braun.
Gelegentlich kommt auch eine Variante mit rosa Blüten vor, die in allen ihren Teilen etwas kleiner ist, aber sich ansonsten nicht vom Feldklee unterscheidet.
Trifolium campestre var. lagrangei, (Boiss.) Zohary
Die Variante Trifolium campestre var. lagrangei ist viel seltener auf Naxos als der normale Feldklee.
Die Variante lagrangei besitzt braune, nicht gelbe Blüten.
Die jungen Blütenstände sind kegelförmig zugespitzt.
Östlicher Sternklee, Trifolium dasyurum, C. Presl
Der Östliche Sternklee wird als Tierfutter angepflanzt und tritt im Kulturland hier und da verwildert auf.
Trifolium dasyurum ist eine recht große und kräftige Art. Er ist mit dem Schmalblättrigen Klee verwandt, besitzt jedoch einen eher eiförmigen Blütenstand und elliptische, zugespitzte Blätter. Am sichersten ist er daran zu erkennen, dass die oberen zwei Stängelblätter gegenständig stehen, unten von großen, geaderten Nebenblättern umhüllt.
Die Fruchtstände ähneln mit ihren gespreizten Kelchzähnen denen des Sternklees.
Erdbeerklee, Trifolium fragiferum, L.
Der Erdbeerklee ist auf Naxos sehr selten; er kommt an dauerhaft nassen Standorten vor.
Der Erdbeerklee kommt auf Naxos nur an sehr wenigen Stellen vor, dort wächst er aber in großer Zahl wie hier neben einem kleinen Wasserlauf bei Apíranthos. Er bildet Ausläufer und steht oft sehr dicht.
Die rosa Blüten stehen in dichten Köpfchen. Zur Fruchtzeit blasen sich die Kelchblätter auf, so dass die Köpfchen wie Beeren aussehen (hier noch nicht ganz entwickelt).
Kugelblütiger Klee, Trifolium globosum, L.
Der Kugelblütige Klee wächst auf Schiefer und Granit vor allem in der zentralen Region von Naxos; dort ist er stellenweise recht häufig.
Der Kugelblütige Klee ist eine besonders schöne Art.
Er besitzt cremefarbene Blüten, die in doppeltem Kranz um die Köpfchenmitte mit sterilen Blüten stehen.
Wenn die äußeren, fruchtbaren Blüten verblühen, bilden sich in der Köpfchenmitte immer mehr sterile Blüten.
Die Köpfchen wachsen zur Fruchtzeit zu runden, puscheligen, nach unten hängenden Kugeln aus.
Knäuel-Klee, Trifolium glomeratum, L.
Der Knäuel-Klee kommt verstreut in Phrygana und Garrigue vor.
Dieser eher unauffällige Klee hat sitzende, kugelrunde Blütenköpfchen mit kleinen, rosa Blüten.
Die kurzen, kräftigen Kelchzähne bilden kleine Sternchen.
Großblütiger Klee, Trifolium grandiflorum, Schreb.
Der Großblütige Klee kommt bevorzugt an etwas schattigen Stellen wie in Wäldern und alten Olivenhainen vor.
Der hübsche Großblütige Klee ist an den lockeren Köpfchen mit großen rosabraun gefärbten Blütenblättern zu erkennen.
Die verwelkenden Blüten nehmen eine braune Farbe an.
Rosenfarbener Klee, Trifolium hirtum, All.
Der Rosenfarbene Klee ist auf Naxos selten; er kommt in der Tragaía vor.
Trifolium hirtum besitzt langgestreckte, sehr schmale rosa Blüten.
Die Kelchblätter sind zu langen, stark behaarten Spitzen ausgezogen.
Unterhalb der Köpfchen sitzen zwei große, kräftig geaderte, zugespitzte Tragblätter.
Trifolium infamia-ponertii, Greuter
Der dem Schmalblättrigen Klee ähnliche Trifolium infamia-ponertii ist auf Naxos sehr häufig; er kommt in Phrygana und Garrige und in der alten Kulturlandschaft vor.
Trifolium infamia-ponertii kann leicht mit dem Schmalblättrigen Klee verwechselt werden, ist aber kleiner und wächst oft weniger aufrecht.
Die Blütenstände können länglich-eiförmig oder auch sehr langgestreckt sein. Die Blätter sind ähnlich schmal.
Trifolium infamia-ponertii ist daran zu erkennen, dass Kelchzähne nicht ganz so nadelspitz sind wie bei T. angustifolium und bis zum Ende mit abstehenden Haaren besetzt sind.
Kletten-Klee, Trifolium lappaceum, L.
Der Kletten-Klee ist auf Naxos eher selten. Er kommt vor allem im westlichen Teil der Insel vor, z.B. in der Nähe der Flughafen-Lagune.
Der Kletten-Klee ist eine eher unauffällige Art mit kleinen, rundlichen, oft etwas rötlichen Blättern. Die weiße oder rosa Blütenkrone ragt kaum über den Kelch heraus. Die spitzen Nebenblätter tragen kräftige Adern.
Die Blütenkelche besitzen lange, dunkle, abstehend behaarte Kelchzähne.
Die etwas kürzere helle Kelchröhre ist dagegen unbehaart. Unter dem Blütenköpfchen sitzen keine Hochblätter.
Die Fruchtstände sehen stachelig aus: die Kelchzähne sind sternförmig gespreizt.
Schwarzwerdender Klee, Trifolium nigrescens, Viv.
Der Schwarzwerdende Klee ist auf Naxos eine der häufigsten und am weitesten verbreiteten Kleearten. Er wächst vor allem im Kulturland, auf Wiesen und alten Terrassen sowie auch in Phrygana und Garrigue.
Trifolium nigrescens (hier mit einem kleinen Bläuling) bildet im Gegensatz zum sehr ähnlichen in Deutschland häufigen Weißklee (T. repens) keine Wurzelausläufer.
Die Blüten sind weiß, anfangs oft mit einem Stich ins Rosa. Im Gegensatz zu den meisten anderen Klee-Arten sind die Fruchtstände nicht charakteristisch ausgebildet.
Trifolium nigrescens bildet oft große Bestände.
Trifolium physodes, M. Bieb.
Der mit dem Erdbeerklee verwandte Trifolium physodes kommt auf Naxos sehr häufig an schattigen, etwas feuchteren Standorten vor wie in Wäldern und an schattigen Wegrändern.
Trifolium physodes ähnelt dem Erdbeerklee, besitzt jedoch keine Ausläufer, obwohl er oft langgestreckte, am Boden liegende Triebe bildet. Die Blätter sind länglich-eiförmig und etwas zugespitzt.
Die Blüten sind anfangs weiß und werden später dunkelrosa. Junge Pflanzen können mit dem Schwarzwerdenden Klee verwechselt werden.
Die Köpfchen sind deutlich wenigerblütig als die des Erdbeerklees.
Zur Fruchtzeit blähen sich die stark behaarten Kelche auf; der Fruchtstand sieht wie ein rotes Bällchen aus.
Purpur-Klee, Trifolium purpureum, Loisel.
Der Purpur-Klee kommt vor allem in der Bergregion vor, wo er an Straßenrändern, in Weinbergen und an Terrassen oft häufig auftritt.
Der Purpur-Klee bildet langgestreckte Blütenstände mit zahlreichen, intensiv rosaroten Blüten.
Er besitzt sehr schmale Blätter.
Persischer Wendeklee, Trifolium resupinatum, L.
Der Persische Wendeklee kommt auf Naxos an ständig feuchten Standorten wie in nassen Wiesen und an Bachrändern vor.
Trifolium resupinatum besitzt kleine runde Blütenköpfchen mit intensiv rosa Blüten. Er wächst oft in sehr dichten Beständen.
Die Blüten stehen verkehrt herum: die Fahne zeigt nach unten.
Zur Fruchtzeit blähen sich die Kelche in charakteristischer Weise auf.
Rauer Klee, Trifolium scabrum, L.
Der unauffällige Raue Klee ist an trockenen Standorten in Phrygana und Garrigue anzutreffen.
Der Raue Klee hat sitzende Blütenstände mit kleinen rosa-weißen Blüten und kräftigen kurz behaarten Kelchen.
Zur Fruchtzeit stehen die kurzen Kelchzähne etwas ab.
Die Blätter besitzen verdickte, zurückgebogene Adern, ein Merkmal, das aber nicht immer gut ausgeprägt und oft nur mit der Lupe zu erkennen ist.
Schaumiger Klee oder Mittelmeer-Klee, Trifolium spumosum, L.
Der Schaumige Klee ist im Kulturland recht häufig, wenn auch deutlich seltener als der Sternklee, mit dem er oft gemeinsam vorkommt.
Der häufige Schaumige Klee besitzt rosarote Blütenköpfchen.
Charakteristisch sind die zur Fruchtzeit aufgeblasenen, mit roten Längsnerven gezeichneten, kahlen Kelche mit spitzen Zähnen.
Sternklee, Trifolium stellatum, L.
Der Sternklee ist auf Naxos sehr häufig; er kommt in Phrygana, Garrigue und Macchie, aber auch im Kulturland vor.
Der Sternklee ist eine der häufigsten Klee-Arten auf Naxos. Die rosa oder weißen Blüten ragen kaum über die besonders langen Kelchzähne hinaus.
Die Nebenblätter sind eiförmig und häutig mit kräftigen Adern. Die Stiele sind lang weich behaart.
Die fruchtenden Blütenstände wirken mit den langen, behaarten Kelchzähnen wie kleine Sterne.
Erd-Klee, Trifolium subterraneum, L.
Der merkwürdige Erd-Klee ist auf Naxos nicht sehr häufig; er ist aber auch eher unauffällig und kann leicht übersehen werden.
Der Erdklee bildet kleine Köpfchen aus wenigen weißen fertilen Blüten und kleinen sterilen Blüten in der Mitte.
Seine Köpfchen senken sich nach der Blüte zu Boden und bohren sich in die Erde hinein: So pflanzt der Klee sich selbst.
Hier sieht man das verblühte Köpfchen mit den zu Wurzel-ähnlichen Gebilden ausgewachsenen Kelchzähnen der sterilen Blüten, die das Köpfchen im Boden verankern.
Hier ein Köpfchen mit größeren Wurzeln, das ich wieder aus der Erde gezogen habe.
Filziger Klee, Trifolium tomentosum, L.
Der Filzige Klee kommt auf Naxos häufig vor; er wächst in Phrygana, Heide, Garrigue und im Kulturland.
Der Filzige Klee bildet kleine rosa Blüten aus. Gut zu erkennen ist er an den zunehmend aufgeblasenen, erst filzigen, dann papierartigen Fruchtständen.
Die Fruchtstände wirken wie kleine weiße, rosa geäderte Bällchen. Die Blüten stehen verdreht, so dass die Fahne nach unten schaut.
Einblütiger Klee, Trifolium uniflorum, L.
Der Einblütige Klee ist auf Naxos sehr häufig; er wächst vor allem an Ruderalstandorten wie an Straßen- und Wegrändern sowie in Phrygana, Heide und Garrigue.
Der ausdauernde Einblütige Klee wächst in dichten Polstern. Im Gegensatz zu allen anderen Klee-Arten bei uns stehen die langgestreckten, rosa Blüten meist einzeln.
Die Blüten sitzen fast ohne Stängel direkt am Boden.
Was für eine hübsche Pflanze!
Bockshornklee, Trigonella
Die Gattung Trigonella umfasst etwa 70 Arten, von denen der Bockshornklee als Gewürz und Heilmittel verwendet wird.
Balansas Bockshornklee, Trigonella corniculata ssp. balansae, Lassen
Balansas Bockshornklee ist auf Naxos eine häufige und weitverbreitete Art, die vor allem im Kulturland gedeiht.
Der bei uns sehr häufige Balansas Bockshornklee hat kräftig gelbe Blüten.
Seine Hülsen sind sichelförmig gekrümmt.
siehe auch: