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8. Mai

In den meisten byzantinischen Kirchen ist in der „Viertelkuppel“ der Apsis die Deesis dargestellt, mit Christus in der Mitte (Bild oben) und Maria und Johannes dem Täufer (Bild unten links) als Fürbitter auf der linken und rechten Seite. Hier konnte der Gläubige seine Bitten, Sorgen und Wünsche vorbringen, die von Maria und Johannes an Jesus weitergeleitet wurden. Unter dem Tonnendach des Kirchenschiffs sind üblicherweise Szenen aus dem Leben Christi dargestellt. In der Kirche Ágios Nikólaos am Troúllo bei Komiakí ist im inneren Teil Christi Himmelfahrt mit den Jüngern dargestellt, im äußeren Teil auf der nördlichen Seite die Darstellung des Herrn 40 Tage nach der Geburt im Tempel vor den beiden alten Simeon und Hanna (Mariä Lichtmess), ebenfalls ein häufiges Motiv (Bild unten rechts). Die Wandmalereien in der Kirche Ágios Nikólaos stammen aus dem 14. Jahrhundert, also aus der spätbyzantinischen Zeit. Bemerkenswert sind die geraden Unterränder der Augen in den Abbildungen, in der byzantinischen Malerei eher ungewöhnlich, das vielleicht von der katholischen Kirche übernommen ist – die Insel Naxos stand ja schon 200 Jahre unter venezianischer Herrschaft.