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23. Juli

Kuppelgräber sind in Griechenland für die mykenische Epoche typisch. In dieser Epoche wurden die meisten Menschen in teilweise reich ausgestatteten Schacht- oder Kammergräbern bestattet; für die Herrscher (Fürsten oder Könige) wurden große, aufwändige Kuppelgräber errichtet. Die mykenischen Kuppelgräber sind große, gemauerte Bauwerke; sie bestehen aus einer runden Kammer mit einer falschen Kuppel und einem zu dieser Kammer führenden geraden Gang. Die Kuppelwölbung entsteht dadurch, dass nach oben hin die Steine immer weiter nach innen vorkragen; als Abschluss wird manchmal eine größere Steinplatte verwendet. Die Kuppelgräber waren oft in den Boden eingesenkt und stets von einem großen Erd- oder Steinhaufen bedeckt. Sie weisen sehr unterschiedliche Größen von 1,9 bis 15 m innerem Durchmesser auf. Das naxiotische Kuppelgrab liegt nah beim Dorf Komiakí im Norden von Naxos in einem der fruchtbarsten und grünsten Hochtäler der Insel. Es gehört mit 3,3 m innerem Durchmesser und 2,4 m Höhe zu den kleinen Kuppelgräbern. Das Kuppelgrab war ursprünglich völlig von Erde bedeckt und wurde erst im Jahr 1908 von einem Bauer, der das Feld bewirtschaftete, entdeckt. Bei der Ausgrabung ergaben sich außer wenigen Bruchstücken unverzierter Keramik keinerlei Funde: Das Grab war vermutlich schon in Antike ausgeraubt worden. Es besitzt einen etwa 3 Meter langen Gang zur Grabkammer; der Eingang zur Grabkammer ist gut einen Meter hoch und von einem 1,5 Meter langen Stein überdeckt.