Der Mastixstrauch kommt auf Naxos vor allem in den niederen Lagen sehr häufig vor; er gehört zu den trockenheitsresistentesten Sträuchern. Er ist unempfindlich, kann nach Feuern gut wieder austreiben und wird von den Ziegen wegen seiner aromatischen Inhaltsstoffe nur wenig gefressen. Für den Menschen ist er in vieler Weise von Nutzen: Sein Holz liefert wunderbare Kohle zum Grillen, unter den Sträuchern sammelt sich beste Erde an, die Blätter wurden früher wegen ihres hohen Gehaltes an Gerbstoffen in der Gerberei genutzt, die Beeren kann man als Gewürz verwenden und die Blätter werden den in Salzlake eingelegten Oliven als Konservierungsmittel beigegeben. Früher wurde aus den Beeren außerdem ein hervorragendes Öl gewonnen, das man als Lampenöl benutzte. Das wichtigste Produkt des Mastixstrauches ist allerdings sein Harz, das insbesondere auf Chios gewonnen wird. Dazu werden die Stämme angeritzt, so dass das Harz heraustropft. Es wird in Griechenland und im Orient als Gewürz zum Beispiel für Backwaren und als Kaugummi genutzt, wofür es wegen seiner antibiotischen Eigenschaften besonders gut geeignet ist. Auch hochwertiger Klebstoff und Lack können aus Mastix hergestellt werden; unter anderem findet es im Theatergewerbe Verwendung zum Ankleben von Bärten etc., in der Chirurgie als Nähfäden, im Instrumentenbau als Geigenlack, als Firnis in der Ölmalerei sowie als Bestandteil von Tempera-Farben. Schon im Altertum war es wegen seines angenehmen Aromas und seiner Heilwirkung sehr geschätzt: Es ist stark entzündungshemmend und kann es beispielsweise bei Erkältungen, bei Hautproblemen wie Ekzemen und bei rheumatischen Beschwerden helfen. Der Mastixstrauch ist zweihäusig, d.h. männliche und weibliche Blüten befinden sich an unterschiedlichen Büschen (Bild unten links: männliche Blüten mit roten Staubblättern). Bei den beerenähnlichen Früchten handelt es sich botanisch gesehen um Steinfrüchte.