Skip to main content

10. Juni

Amegilla quadrifasciata ist mit über einem Zentimeter Länge eine relativ große Biene. Sie lebt nicht in Kolonien, sondern jedes Weibchen baut sein eigenes Nest, oft allerdings nicht weit von anderen Weibchen entfernt. Das Nest mit mehreren Brutkammern wird in der Erde angelegt; als Nahrung für die Larven wird Pollen eingebracht. Amegilla quadrifasciata besitzt eine breite weiße Sammelbürste für den Pollen am Hinterbein. Wie andere große Bienen, z.B. die Hummeln, gehört auch Amegilla quadrifasciata zu den Bienen, die einen besonderen Bestäubungsmechanismus verwenden: die Vibrations-Bestäubung. Diese benutzen die Bienen nur bei Pflanzenarten, deren Staubblätter speziell für diese Art der Bestäubung ausgebildet sind, so zum Beispiel bei vielen Nachtschattengewächsen, manchen Heidekrautgewächsen, manchen Schmetterlingsblütlern usw. Bei den Staubblättern dieser Pflanzen befindet sich der Pollen innen im Staubbeutel, der nur eine sehr kleine Öffnung besitzt, so dass der Pollen von allein nicht herausfallen kann. Bei der Vibrations-Bestäubung schlägt die Biene, während sie sich an der Blüte festhält, mit einer besonderen Frequenz die Flügel, so dass der Pollen durch die kleine Öffnung aus den Staubblättern herausgeschüttelt wird. Von kleineren Bienen oder anderen Insekten, die nicht zu dieser Form der Bestäubung befähigt sind, können diese Pflanzen nicht bestäubt werden. Das ist auch von ökonomischer Bedeutung für die Menschen, da zu den Nachtschattengewächsen viele Nutzpflanzen zählen. Zur Bestäubung insbesondere von Tomaten in Gewächshäusern werden meist Dunkle Erdhummeln benutzt, die in künstlichen Nestern in die Gewächshäuser eingebracht werden (wodurch diese konkurrenzstarke Art in viele Gegenden der Erde gelangt ist, wo sie nach dem Entweichen aus den Gewächshäusern oft nun einheimische Hummelarten verdrängt).