In Küstennähe kann man bei uns mehrere Seeanemonen-Arten antreffen. Besonders häufig und auffällig ist die tiefrot gefärbte Pferdeaktinie oder Purpurrose, die bis zur Wasserlinie vorkommt und auch Trockenfallen vertragen kann. Sie kann ihre ziemlich kurzen Tentakel völlig einziehen und ihren Körper einstülpen, so dass sie fast wie eine Tomate aussieht. Über die Zeit hinweg kann man beobachten, dass die Pferdeaktinien nicht immer an derselben Stelle sitzen: Sie können sich langsam fortbewegen. Sie zeigen territoriales Verhalten und können miteinander „kämpfen“, wobei sie ihre Nesselzellen einsetzen, die sich in einem Ring um die äußeren Tentakel herum befinden. Pferdeaktinien ernähren sich von kleinen Fischen, Krebsen und anderen Meerestieren, die sie mit ihren Tentakeln erbeuten. Es gibt eine eierlegende Form und eine „lebendgebährende“, bei der die Eier solange im Gastralraum bleiben, der hauptsächlich der Verdauung dienenden Körperhöhle der Seeanemone, in der sie produziert werden, bis sie durch mit dem Meerwasser aufgenommene Spermien befruchtet worden sind und die Larvalentwicklung begonnen hat. Pferdeaktinien können erstaunlich alt werden: eine Lebensspanne von 60 Jahren ist dokumentiert.