Die Wilde Malve, eine häufige Pflanze in Gärten und Kulturland, wächst bei uns meist dem Boden anliegend, wobei sie sich mit ihren langen, dünnen Stängeln weit ausbreitet. Sie besitzt die typischen rundlichen fünflappigen Blätter der Malvengewächse und große rosa Blüten mit reichlich Nektar und Pollen. Die Blütenblätter weisen kräftige, dunklere Striche auf, die die bestäubenden Insekten zu den Nektarvorräten leiten. Die Knospen sind wunderschön eingerollt. Von unten sieht man an den Blüten und Knospen die breiten inneren und die sehr schmalen, nicht verwachsenen äußeren Kelchblätter. Die Früchte sind kleine rundliche scheibenförmige Spaltfrüchte, die bei Regenwetter durch den aufquellenden Kelch hervorgedrückt und durch Wassertropfen weggeschwemmt werden. Blätter, Knospen und Blüten der Wilden Malve dienen wegen ihres hohen Schleimstoff-Gehaltes als Heilkraut bei Husten und Halsbeschwerden. Der Wirkstoff zerfällt allerdings beim Kochen, so dass man den Tee kalt ansetzen und nur vorsichtig erwärmen sollte. Junge Blätter und Blüten kann man auch in Salaten essen; auch die jungen Früchte sind essbar. Außerdem kann ein gelblicher Farbstoff aus den Blüten gewonnen werden. Nicht vergessen werden soll auch, dass die Pflanze vielen Schmetterlingen und anderen Insekten als Futterpflanze dient, bei uns beispielsweise dem Malven-Dickkopffalter und der Feuerwanze.