Schachtelhalme, Equisetum

Die Schachtelhalme (Gattung Equisetum) sind die einzigen heutigen Vertreter der zu den Farnen gehörenden Klasse Equisetopsida, die seit dem Devon (vor etwa 375 Mio. Jahren) fossil auftritt und zusammen mit den Farnen v.a. während des Karbons riesige Wälder bildete. Die heutigen etwa 15 bis 20 Arten können somit als letzte Überbleibsel einer ehemals sehr bedeutenden Klasse und als „lebende Fossilien“ betrachtet werden.

Die Schachtelhalme sind einfach aufgebaut: Sie besitzen ein unterirdisches, mehrjähriges Rhizom, aus dem aufrecht wachsende Sprossachsen sprießen. Diese tragen an ihren Knoten unauffällige, quirlig angeordnete Blattschüppchen sowie bei vielen Arten auch quirlige Seitenzweige. Die zapfenähnlichen Sporophylle, in denen die Sporen gebildet werden, stehen meist an den Enden der Sprosse; manchmal werden spezielle fertile Sprosse gebildet. Männliche und weibliche Sporen sind gleichgestaltet (Isosporie).

Wie die Farne besitzen auch die Schachtelhalme kein sekundäres Dickenwachstum und bilden kein Lignin. Zur Verfestigung lagern sie viel Silizium ein (bis 7% der Trockenmasse). Aufgrund des hohen Mineralgehaltes werden manche Arten als Heilkraut verwendet.

Die meisten Schachtelhalm-Arten wachsen an sehr feuchten Stellen. Die Artabgrenzung ist nicht immer einfach, vor allem, da viele Arten fruchtbare Hybride bilden. Auf Naxos kommen zwei Arten vor, der Ästige Schachtelhalm (Equisetum ramosissima), der keine oder wenige Seitenzweige bildet und der große Riesen-Schachtelhalm mit zahlreichen langen quirligen Seitenzweigen (E. telmateia).

Riesen-Schachtelhalm, Equisetum telmateia Ehrh.

Der Riesen-Schachtelhalm wächst im nördlichen Naxos entlang der Flüsse, besonders im Bereich der Dörfer Komiakí und Apóllonas. Er ist an den zahlreichen langen quirligen Seitenzweigen zu erkennen. Im Herbst sterben die oberirdischen Sprosse ab. Bevor die sterilen Sprosse im nächsten Frühjahr erneut austreiben, erscheinen erst die schlanken, unverzweigten fertilen Sprosse mit dem Sporophyll-Stand an der Spitze.


Am Fluss bei Apóllonas ist der Riesen-Schachtelhalm sehr häufig.


Er ist an den zahlreichen langen Seitenzweigen zu erkennen. Die Sporophyll-Stände werden an braunen, unverzweigten Sprossen gebildet, die im Frühjahr vor den grünen Sprossen erscheinen.


Der Riesen-Schachtelhalm bildet je etwa zwanzig Seitenzweige an einem Knoten. Die Blattschüppchen an den Knoten sind fast so lang wie die Hälfte der Internodien und besitzen auffällige, sehr lange Spitzen.

Ästiger Schachtelhalm, Equisetum ramosissimum Desf.

Der Ästige Schachtelhalm ist in den feuchteren Regionen der Insel anzutreffen, z.B. bei Komiakí und am Flusslauf von Potamiá. Anfangs besitzen die Sprosse meist keine Seitenzweige, später treiben sie an den Knoten je wenige, ungleich lange Seitenzweige.


Der Ästige Schachtelhalm besitzt Sprosse ohne Seitenzweige oder mit weniger als 10 (höchstens 15) Seitenzweigen pro Knoten. Auch bei dieser Art sterben die oberirdischen Pflanzenteile im Winter ab.


Die zugespitzten Sporophyll-Stände sitzen an den Enden der grünen Triebe, manchmal auch der Seitenzweige. Man sieht auch die sehr kurzen, dreieckigen Blattschüppchen an den Knoten.

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