Die Strandflieder gehören zu den Bleiwurzgewächsen (Plumbaginaceae), einer Familie mit 27 Gattungen und knapp 1000 Arten innerhalb der Nelkenartigen (Caryophyllales). Es handelt sich größtenteils um krautige Pflanzen trockener oder salziger Standorte. Sie besitzen fünfzählige, radiärsymmetrische Blüten, die eine Kronröhre mit ausgebreiteten Kronzipfeln ausbilden. Die Strandflieder wachsen als mehrjährige, krautige Pflanzen mit Blattrosette und verzweigtem Blütenstand. Sie sind ganz besonders schwierig zu bestimmen, mit oft nur sehr kleinen Unterschieden zwischen den verschiedenen Arten und sich gegenseitig widersprechenden Beschreibungen in den unterschiedlichen Quellen. Deswegen erscheint es mir am besten, die unklaren Arten hier unbestimmt zu lassen.
Limonium echioides (L.) Mill.
Limonium echioides besitzt einen lockeren Blütenstand mit sehr feinen Stängeln und schlanken Blütenkelchen, die in gleichmäßigen Abständen einzeln an den Stängeln stehen. Die Kelchblätter enden je in einer krallenförmig gebogenen Spitze. Die Kronblätter sind klein und hellrosa.
Die Blätter stehen in einer dem Boden anliegenden Rosette. Sie sind verkehrt eiförmig und meistens mehr oder weniger rötlich gefärbt.
Limonium spec. 1
Diese Art, die in Liónas an der Felsküste wächst, bildet dichte Horste mit etwa 20 cm hohen leicht verzweigten Blütenständen mit sterilen Zweigen im unteren Bereich.
Die Blätter stehen in kleinen Blattrosetten; sie sind recht schmal und bis etwa 5 mm breit.
Die Ährchen sind gerade, meist einblütig und stehen nicht besonders dicht. Im noch nicht aufgeblüten Zustand sind sie auffällig spitz. Die inneren Kelchblätter sind grün mit häutigem Rand und nicht warzig. Der Kelch zeigt im oberen, häutigen Bereich fünf deutlich sichtbare, rote Rippen und ist weiter unten angedrückt behaart. Die Kronblätter sind blass lila und relativ groß; oft sind sie etwas „unordentlich“ zurückgeschlagen.
Limonium roridum (Sm.) Brullo & Guarino
Limonium roridum wächst bei uns an der Felsküste. Er bildet niedrige oder auch recht große, stark verzweigte Sträuchlein.
Die kleinen, spatelförmigen Blätter dieses Strandflieders stehen in einer Grundrosette; der Stängel ist zickzack-förmig ausgebildet und verzweigt mit blütenlosen Seitenästen.
Hier sieht man die kleinen Rosetten aus recht dicken, kurz eiförmigen Blättern.
Auch an den Blütentrieben sitzen oft kleine Blattrosetten in den Achseln der Verzweigungen.
Hier noch einmal die zahlreichen Blütentriebe mit den kleinen Blattrosetten.
Stängel und Kelchblätter sind warzig und grau. Die Kelchblätter tragen keine Granne.
Die Blüten sind von rötlichbraunen Tragblätter fest umhüllt. Die Blütenkelche sind schmal und leicht gebogen.
Die kleinen Blüten sind rosa.
Limonium doerfleri ? (Halácsy) Rech. f.
Am Kap Stavrós gibt es einen weiteren Strandflieder, die größere Blätter hat als die vorige Art und einen größeren, nicht winkelig angeordneten Blütenstand mit dichter stehenden Ährchen. Sie ähnelt in manchen, allerdings nicht in allen Merkmalen der Beschreibung von Limonium doerfleri, ein Strandflieder der auf einigen der kleineren Nachbarinseln von Naxos vorkommt.
Dieser Strandflieder bildet einen etwa 30 bis 40 cm hohen, locker verzweigten Blütenstand ohne sterile Triebe aus. Die Blätter sind steif, graugrün, spatelförmig und flach.
Die Blüten stehen recht dicht, je zu zweit. Die Kelchblätter sind am Rand häutig; die Blüten sind zartrosa und etwa 1 cm lang.
Hier dieselbe Art im August, schon ziemlich trocken.
Unsere Art hier hat recht große, deutlich bespitzte Blätter (oben rechts).
Hier sieht man die größere Art im Vordergrund und Limonium virgatum dahinter; beide sind zwar schon ziemlich trocken, aber man sieht, wie viel kleiner letztere Art ist.
Geflügelter Strandflieder, Limonium sinuatum (L.) Mill.
Der geflügelte Strandflieder ist leicht an dem geflügelten Stängel und den kleinen weißen Blüten zu erkennen.
Die rauhaarigen Blätter sind gebuchtet.
Die häutigen, lila gefärbten Kelchblätter sind auffällig blütenähnlich ausgebildet; die Blütenkrone ist deutlich kleiner und weiß.
siehe auch: