Die Dickblattgewächse (Crassulaceae) stehen in der Ordnung der Steinbrechartigen (Saxifragales). Es handelt sich um meist kleine, sukkulente Arten, die an trockene Standorte angepasst sind. Viele zählen zu den CAM-Pflanzen. Sie besitzen radiärsymmetrische, vier- bis sechszählige Blüten und bilden kleine Balgfrüchte aus.
Fetthennen, Sedum
Die Fetthennen oder Mauerpfeffer sind mit über 400 Arten die größte Gattung der Dickblattgewächse. Auf Naxos kommen etwa sieben Sedum-Arten vor. Die Bestimmung der Arten ist nicht sehr einfach.
Sedum amplexicaule DC.
Die Art Sedum amplexicaule gehört zu den Fetthennen, die einen „richtigen“ Stängel ausbilden. Der Stängel trägt leicht fleischige, längliche Blätter. Am Grund bildet er kriechende vegetative Seitentriebe, die sich ablösen können (sogenannte „Brutkörper“). Diese Art ist auf Naxos nicht sehr häufig; sie kommt z.B. bei Kinídaros vor.
Sedum amplexicaule besitzt einen gut 10 cm langen Stängel mit einem Blütenstand von etwa 10 dichtgedrängten Blüten am oberen Ende. Die Blüten sind leuchtend gelb mit (bei den Exemplaren, die ich bislang gesehen habe) 11 Blütenblättern.
Sedum eriocarpum Sm.
Diese Fetthennen-Art ist an den leicht rötlichen fünfzähigen Blüten mit zehn Staubblättern zu erkennen. Sie ist auf Naxos eher selten.
Sedum eriocarpum besitzt rötliche, fleischige Blätter und weißliche, rosa überlaufene Blüten mit 5 Kronblättern, 10 Staubblättern und sehr kurzen Kelchblättern. Von unten zeigen die Kronblätter einen dicken roten Mittelnerv.
Spanische Fetthenne, Sedum hispanicum L.
Diese Art ist ebenfalls nur selten anzutreffen, hier auf dem Gipfel des Zeus.
Die Spanische Fetthenne besitzt 6 – 7 lang zugespitzte Blütenblätter, die weiß mit einem dicken roten Mittelstreifen sind, und etwa 10 Staubblätter. Die Kelchblätter sind sehr kurz.
Strand-Mauerpfeffer, Sedum litoreum Guss.
Der Strand-Mauerpfeffer ist auf Naxos sehr häufig, sowohl an der Küste als auch in den Bergen. Sein Verbreitungsgebiet umfasst den Mittelmeerraum und Vorderasien.
Der Strand-Mauerpfeffer bleibt meist sehr klein,…
…kann aber dichte Bestände bilden.
Die rundlichen, kleinen Blätter sind grünlich oder rötlich, die Blüten sind gelb. Die Kronblätter sind deutlich länger als die Kelchblätter und fein zugespitzt. Die Staubblätter sollten meist 5 sein, sind bei uns aber üblicherweise 10.
Im Sommer vertrocknen die Pflanzen. Die roten Früchte stehen sternförmig gespreizt.
Rötliche Fetthenne, Sedum rubens L.
Diese Art, die auch bei uns im Garten vorkommt, weicht von den meisten anderen in den länglichen Blättern ab.
Die Rötliche Fetthenne besitzt graue, längliche, wechselständige Blätter, deren unterste in Quirlen zu viert stehen. Die fünfteiligen Blüten sind weißlich mit roten Adern. Der Blütenstand und die Balgfrüchte sind drüsig behaart. Die sehr kleinen Samen sind eiförmig mit feinen Längsrippen.
Der Blütenstand ist deutlich drüsig behaart. Die Art ist daran zu erkennen, dass sie nur 4 – 5 Staubblätter ausbildet, was nicht immer einfach festzustellen ist, da die Blüten (oft selbstbestäubend) sich nur mittags öffnen.
Nabelkräuter, Umbilicus
Die Nabelkräuter besitzen runde Blätter mit einer Vertiefung über dem Stielansatz (daher der Name) und einen langen, aufrechten Blütenstand. Es gibt gut zehn Nabelkraut-Arten, die in Europa, Arabien und dem nördlichen Afrika vorkommen. Auf Naxos kommen drei Arten vor.
Hängendes Nabelkraut oder Echter Venusnabel, Umbilicus rupestris (Salisb.) Dandy
Diese Art kommt auf Naxos häufig vor; sie ist in Süd- und Westeuropa und Nordwestafrika verbreitet.
Der Echte Venusnabel besitzt einen blattlosen Blütenstand mit gestielten Blüten.
Die Blüten hängen typischerweise herab; der Blütentrieb ist gänzlich mit Blüten besetzt. Oft ist die Pflanze rötlich überlaufen.
Waagerechtes Nabelkraut, Umbilicus horizontalis (Guss.) DC.
Das Waagerechte Nabelkraut ist auf Naxos deutlich seltener als die vorige Art.
Das Hängende Nabelkraut besitzt einen längeren, im unteren Teil beblätterten Stängel.
Die kaum gestielten Blüten stehen waagerecht ab.
Umbilicus parviflorus (Desf.) CD.
Diese Art ist auf den griechischen Inseln und in Kleinasien endemisch.
Umbilicus parviflorus ist leicht daran zu erkennen, dass der Blütenstand stark verzweigt ist. Die Pflanze ist kräftig, der Blütenstand dicht.
Diese Art ist auf Naxos nur recht selten anzutreffen. Sie kommt außer auf den Ägäisinseln auch in Kleinasien vor.
Im Gegensatz zu den vorigen Nabelkraut-Arten besitzen die leuchtend gelben Blüten von Umbilicus parviflorus weit spreizende, spitze Kronblätter, die nur am Grund zu einer kurzen Röhre verwachsen sind.
siehe auch: