– Fortsetzung der Seite Korbblütler III, Cichorioideae
Aetheorhiza
Die Gattung Aetheorhiza besteht aus nur einer Art, die in Europa und dem Mittelmeergebiet vorkommt; teilweise wird oder wurde sie auch in eine Reihe anderer Gattungen gestellt.
Aetheorhiza bulbosa (= Sonchus bulbosus, Leontodon b., Crepis b.) (L.) Cass.
Die einem Pippau ähnliche Art Aetheorhiza bulbosa ist bei uns nicht besonders häufig anzutreffen. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie mehrjährig ist und Ausläufer und kleine rundliche Wurzelknollen besitzt.
Aetheorhiza bulbosa besitzt grundständige, längliche, nur leicht eingebuchtete Blätter und größtenteils unbeblätterte Stängel mit meist nur je einer Korbblüte.
Der obere Stängelabschnitt und die Basis der Hüllblätter sind drüsig behaart. Die Hüllblätter sind verschieden lang und stehen dachziegelartig. Die Achänen sind nicht geschnäbelt und besitzen einen glänzenden Pappus aus einfachen Haaren.
Andryala
Die Gattung Andryala umfasst knapp 30 Arten und ist in Europa, dem Mittelmeergebiet und dem Nahen Osten verbreitet. In der Ägäis kommt nur eine Art vor.
Andryala integrifolia L.
Andryala integrifolia ist auf Naxos selten; ich kenne diese Pflanze nur aus dem Flusstal bei Liónas. Sie besitzt hellgelbe, von unten rötliche Blüten, die hier leider nicht mehr geöffnet sind.
Die ganze Pflanze und insbesondere der Blütenstand ist dicht behaart mit kurzen Sternhaaren und längeren Drüsenhaaren.
Die Achänen sind sehr klein und zylinderförmig; sie sind schwarz mit 8 hellen Rippen und besitzen einen Pappus aus einfachen Haaren.
Pippau, Crepis
Die Pippaus sind eine große Gattung, deren etwa 200 Angehörige einen verzweigten, hier und da beblätterten, oft leicht geflügelten Stängel besitzen; die meisten Blätter stehen in einer Grundrosette. Die Hüllblätter stehen in zwei Reihen, von denen die äußere deutlich kürzer ist. Die Achänen sind ungeschnäbelt oder geschnäbelt und tragen einfache Haare oder Borsten. Auf Naxos sind bislang etwa acht Arten nachgewiesen worden; die Bestimmung ist oft sehr schwierig. Ich stelle hier fünf Arten vor, von denen ich zwei allerdings noch nicht bestimmen konnte.
Stinkender Pippau, Crepis foetida ssp. commutata (Spreng.) Babc.
Crepis foetida ssp. commutata ist bei uns in der Phrygana und in der Kulturlandschaft sehr häufig; die Art bevorzugt kalkhaltige Standorte.
Crepis foetida ssp. commutata ist bei uns die häufigste Art der kleineren gelben Korbblütler.
Diese Pippau-Art besitzt fiederspaltige bis schrotsägeförmige Grundblätter und kleine, längliche, pfeilförmig stängelumfassende Stängelblätter.
Sie bildet oft große Pflanzen mit dichtstehenden grundständigen Blättern und locker verzweigten, verstreut beblätterten Stängeln.
Die Blüten stehen an langen, gerieften Stängeln und sind sattgelb gefärbt; die Unterseiten der äußeren Zungenblüten und die verblühenden Blüten sind orangegelb.
Die Knospen hängen herab.
Die Hülle besteht aus zwei Reihen, wobei die äußeren Hüllblätter wesentlich kürzer sind und abstehen. Die Hüllblätter sind behaart; sie sind rötlich gefärbt.
Zwischen den sehr lang und dünn geschnäbelten Achänen stehen lineale Spreublätter, die etwa die gleiche Länge wie jene besitzen. Die Hüllblätter werden zur Fruchtreife hart und rau borstig.
Crepis neglecta L.
Der kleine Pippau Crepis neglecta kommt bei uns recht häufig vor; er wächst vor allem in der Phrygana.
Crepis neglecta besitzt kleine Blüten an locker verzweigten Stängeln.
Die Blätter dieser Art besitzen eine recht große, meist etwa rautenförmige Spitze bzw Endfieder.
Die Hüllblätter sind drüsig behaart.
Die äußeren Blütenblätter sind von unten rötlich. Die Blütenstiele sind gerieft.
Die kurzen Achänen sind an der Spitze schmaler, aber kaum geschnäbelt. Sie sind fein längs geriffelt und tragen einen eher kurzen, ungefiederten Pappus. Hier sieht man auch noch einmal die drüsige Behaarung der Hüllblätter.
Die äußeren Achänen liegen oft auf charakteristische Art in den sternförmig spreizenden Hüllblättern.
Crepis multiflora Sm.
Diese Pippau-Art ist bei uns eher selten. Sie wächst gern in Meeresnähe.
Diese Art besitzt lange, schmale, nur leicht gezähnte Blätter. Die Stängel sind stark verzweigt und beblättert.
Die Hüllblätter sind nur sehr kurz behaart. Sie sind in der Mitte etwas dunkler; die Hüllblätter der Knospe liegen hübsch ordentlich nebeneinander.
Die Achänen tragen einen kurzen, ungefiederten Pappus.
Sie sind eher kurz, ungeschnäbelt und leicht längs gerillt. Die Hüllblätter sind zur Reife leicht zurückgeschlagen.
Crepis fraasii Sch. Bip.
Dieser Pippau ist in Griechenland und der Türkei endemisch. Er wächst an schattigen Standorten in den Bergen oder in feuchten Tälern.
Crepis fraasii wächst an schattigen, geschützten Standorten, vor allem unter Bäumen in Wäldern und an Hohlwegen.
Die hohe, schlanke Art ist an der gut ausgebildeten Rosette aus buchtig-leierförmigen Blättern zu erkennen. Der lange, fast unbeblätterte Stängel ist oben mehr oder weniger verzweigt; die Blüten stehen etwa auf einer Höhe.
Die Hülle des Blütenköpfchens besteht aus langen und sehr kurzen Hüllblättern; diese und der Stängel sind kurz drüsig behaart.
Crepis tybakiensis (?) Vierh.
Diese Art ist auf Naxos sehr selten oder nur unregelmäßig anzutreffen. Sie kommt auf Kreta und Karpathos vor, war aber bislang auf den Kykladen nicht nachgewiesen.
Diese Art besitzt eher breite Blätter. Die Blütenstiele sind nicht verzweigt.
Die Blütenköpfe sind lang und schmal mit deutlich kürzeren äußeren Hüllblättern. Zur Blüte öffnen sich die Köpfe nur mäßig. Die geschlossenen, gerade verblühten Köpfchen besitzen deutlich orange Blütenblattspitzen. Die Blätter besitzen größere dreieckige Zähne und kleinere Zähnchen dazwischen.
Die Achänen sind dünn und sehr lang geschnäbelt. Die äußeren Achänen liegen in den Hüllblättern und sind ungeschnäbelt.
Crepis vesicaria L.
Die große und kräftige Pippau-Art Crepis vesicaria ist auf Naxos vor allem in den mittleren und höheren Lagen verbreitet.
Crepis vesicaria bildet eine kräftige, hohe Pflanze mit einem im oberen Teil schirmartig verzweigtem Stängel und einer gut ausgebildeten Rosette aus breit länglichen, rund gebuchteten und fein gezähnten Blättern.
Die Blütenkörbe besitzen anliegende, schmale innere Hüllblätter und sehr breite, häutige äußere Hüllblätter, die oft blasig aufgetrieben sind. Auch am Stängel sitzen an den Verzweigungen häutige Tragblätter.
Die Achänen dieser Art sind lang geschnäbelt. Man sieht hier auch noch einmal die kurzen, häutigen äußeren Hüllblätter und die typische Form der Knospen.
Crepis zacintha (L.) Loisl.
Der Zakinthos-Pippau ist auf Naxos selten; ich habe ihn bislang nur bei Liónas gefunden.
Crepis zacintha besitzt eine Rosette aus gezähnten bis fiederspaltigen Blättern und einen sparrigen, verzweigten Blütenstand mit nur kleinen, meist leicht spießförmigen Blättchen. Die eher kleinen Blüten (hier leider nicht mehr geöffnet) sitzen ungestielt seitlich am Stängel sowie an den Enden. Die Pflanze ist weitgehend kahl.
Zur Fruchtzeit verdicken sich die (inneren) Hüllblätter stark in der unteren Hälfte, was den Köpfchen ein eigenartiges, unverkennbares Aussehen verleiht.
Röhrenkräuter, Hedypnois
Die Gattung Hedypnois (Röhrenkräuter) umfasst nur eine Art, die recht variabel ist und in mehreren Formen (oder Unterarten) mit fließenden Übergängen auftritt.
Röhrenkraut, Hedypnois rhagadioloides (L.) F.W. Schmidt
Das Röhrenkraut kommt auf Naxos verstreut in der Phrygana vor.
Das Röhrenkraut ist eine meist niedrig wachsende Pflanze mit hellgrünen, borstig behaarten, eiförmigen Blättern, die größtenteils in einer Grundrosette stehen, und kleinen, meist nicht weit geöffneten Blüten auf leicht verzweigten, unter den Blütenkörben verdickten Stängeln, die Blätter an den Verzweigungen tragen.
Die Hüllblätter sind ebenfalls abstehend behaart; es gibt einen Kranz aus längeren inneren Hüllblättern und viel kürzere, schmale äußere Hüllblätter. Zur Fruchtzeit werden die gebogenen inneren Hüllblätter fleischig verdickt.
Die Achänen der Röhrenkräuter tragen kurze kräftige Borsten (die der inneren Achänen sind länger als die der äußeren). Die fein stacheligen Hüllblätter öffnen sich nicht vollständig.
Manche Individuen sind viel schlanker mit längeren Blütenstielen und viel weniger behaart; die Blätter sind länger. Auf den ersten Blick sieht diese Variante ganz anders aus als die vorige; bei genauerer Betrachtung stimmen die wesentlichen Merkmale aber überein.
Die Hüllblätter sind zunächst dicht behaart, zur Fruchtzeit verdickt, gekrümmt und kurz stachelig. Die Achänen tragen einen borstigen Pappus.
Die Früchte sind ähnlich wie bei der vorigen Variante.
Hymenonema
Die Gattung Hymenonema umfasst nur zwei Arten; sie ist auf das östliche Mittelmeergebiet beschränkt.
Hymenonema graecum (L.) DC.
Hymenonema graecum ist auf Naxos insbesondere in der Phrygana an trockenen und kalkhaltigen Standorten häufig. Es handelt sich um eine Art, die in der Zentral-Ägäis endemisch ist (hauptsächlich Kykladen).
Hymenonema graecum besitzt charakteristische, mit gerundeten Abschnitten gefiederte Blätter, die alle in einer Grundrosette stehen.
Die oft „unordentlich“ aussehenden Blüten sind groß und sattgelb mit vielen schmalen, langen, leicht zusammengerollten Zungenblüten.
Die Blütenkörbe sind von breiten, derben, hauträndigen Kelchblättern umgeben, die regelmäßig dachziegelig angeordnet sind.
Die Früchte tragen einen Pappus aus steifen, langen, spitzen, sternförmig angeordneten Borsten.
Schweinssalat, Hyoseris
Die Schweinssalat-Arten besitzen lange, schmale, schrotsägeförmig gefiederte Blätter und unverzweigte Blütenstängel; die Hüllblätter der Korbblüten stehen in zwei Reihen, wobei die äußeren weniger und viel kürzer sind.
Hyoseris scabra L.
Diese Schweinssalat-Art kommt in der Phrygana an trockenen Standorten auf kalkigem Untergrund vor.
Hyoseris scabra ist eine niedrige Pflanze. Sie ist daran zu erkennen, dass ihre Blütenstiele meist niederliegen und unter dem Blütenstand verdickt sind. Die charakteristischen Blätter sind sehr regelmäßig schrotsägeförmig.
Die Korbblüten tragen je relativ wenige Blüten. Die inneren Hüllblätter sind zehn, die sehr kurzen äußeren fünf.
Die ungeschnäbelten Achänen besitzen sternförmig abstehende dicke Borsten.
Glänzender Schweinssalat, Hyoseris lucida L.
Der im südlichen Mittelmeerraum verbreitete Glänzende Schweinssalat wächst an Sandstränden.
Die Blüten und Blätter sind der vorigen Art ähnlich, allerdings sind die Blütenstängel nicht verdickt.
Die Achänen sind wie bei der vorigen Art ungeschnäbelt und teilweise dünn zylindrisch, teilweise abgeflacht und verbreitert. Sie tragen keine Borsten, sondern einen Pappus aus einfachen Haaren.
Ferkelkräuter, Hypochaeris
Die Ferkelkräuter besitzen eine basale Rosette (und manchmal ein oder zwei kleine Blätter an den Verzweigungen sowie schuppenförmige Blättchen im oberen Teil des Stängels), einen verzweigten Stängel und Früchte mit fedrigem Pappus. Die Korbblüten tragen Spreublätter auf dem Körbchenboden.
Ätna-Ferkelkraut, Hypochaeris achyrophorus L.
Hypochaeris achyrophorus ist eines von vier Ferkelkräutern, die auf Naxos vorkommen. Es ist in Phrygana und Macchie sehr häufig.
Das Ätna-Ferkelkraut besitzt eine grundständige Rosette aus spateligen, mehr oder weniger ganzrandigen, borstig behaarten Blättern und einen leicht verzweigten Blütenstand.
Hier ein größeres Exemplar. Die jungen Blüten besitzen von unten orangene Blütenblätter.
Die kräftig gelben Blüten bestehen aus vielen, in mehrere Reihen stehenden Zungenblüten.
Die Hüllblätter und der obere Teil des Stängels tragen abstehende, kräftige Borsten.
Zwischen den lang geschnäbelten, sehr dünnen Achänen stehen lineale, silbrig weiße Spreuschuppen. Der Pappus ist gefiedert.
Nach dem Abfallen der Achänen bleiben die Fruchtstände mit den abgespreizten, abstehend borstigen Kelchblättern wie kleine Sterne stehen.
Hier noch mal ein typisches Exemplar.
Hypochaeris cretensis (L.) Bory & Chaub.
Auch Hypochaeris cretensis wächst bei uns in Phrygana und Macchie; es ist etwas seltener als die vorige Art. Die drei hier bislang vorgestellten Arten der Gattung sehen deutlich unterschiedlich aus. Hypochaeris cretensis fängt etwas später als die vorige Art an zu blühen; es fällt durch seine zitronengelben Blüten auf.
Hypochaeris cretensis bildet recht große, verzweigte Pflanzen mit vielen zitronengelben Blüten.
Die Rosettenblätter dieser Art sind schmal und schrotsägeförmig gezähnt.
Die Blütenkörbe besitzen dachziegelförmig angeordnete, behaarte Hüllblätter mit dunkleren Spitzen.
Hypochaeris cretensis bildet lang und dünn geschnäbelte Achänen mit fein gefiedertem Pappus aus. Die äußersten Achänen liegen in den Hüllblättern und besitzen als Pappus nur sehr kurze Borsten. Zwischen den Achänen stehen wie bei der vorigen Art lange, silbrig weiße Spreuschuppen.
Kahles Ferkelkraut, Hypochaeris glabra L.
Diese Art ist bei uns recht selten. Obwohl ich es zu jeder Tageszeit versucht habe, ist es mir nicht gelungen, sie mit offenen Blüten zu erwischen.
Hypochaeris glabra besitzt eine bodenständige Rosette aus länglich-eiförmigen, fast ganzrandigen Blättern und mehrere nur wenig verzweigte Stängel.
Die Hüllblätter des schmalen, nach oben hin zugespitzten Blütenkörbchens sind dachziegelartig angeordnet. Die inneren Achänen sind lang geschnäbelt, die äußeren nur kurz; beide besitzen einen langen Pappus aus fiedrigen Haaren. Zwischen den Achänen sitzen silbrige Spreublätter.
Löwenzahn, Leontodon
Die bekanntesten Angehörigen der Cichorioideae sind die Löwenzähne, die sich dadurch auszeichnen, dass ihre Blätter alle in einer Grundrosette stehen, während der unverzweigte Stängel unbeblättert ist. Die Früchte tragen Flugschirme und stehen in kugeligen Fruchtständen, den sogenannten Pusteblumen. Die Löwenzähne gehören zwei Gattungen an, der Gattung Leontodon mit rauen Blättern und der Gattung Taraxacum mit glatten Blättern und hohlen Blütenstielen. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass bei der Gattung Leontodon zwei Typen von Achänen unterschieden werden können (die äußeren Achänen sind gebogen und besitzen einen kürzeren Schnabel und einen weniger gut ausgebildeten Pappus) und die Hüllblätter des Blütenkörbchens dachziegelig angeordnet sind, während sie bei Taraxacum deutlich in längere innere und kürzere äußere zu trennen sind.
Knolliger Löwenzahn, Leontodon tuberosus L.
Der Knollige Löwenzahn ist auf Naxos überall sehr häufig. Er blüht im Frühjahr.
Der Knollige Löwenzahn besitzt rau behaarte, gebuchtete Blätter, die alle in einer grundständigen Rosette stehen. Die unverzweigten Blütenstiele sind lang und unbeblättert.
Die äußeren Zungenblüten sind oft von der Unterseite grünlich oder rötlich gefärbt. Die unterschiedlich stark behaarten Hüllblätter stehen dachziegelig.
Die Fruchtstände tragen zwei Typen von Achänen: die inneren sind gerade und lang geschnäbelt und tragen einen fedrigen Pappus, die äußeren sind gebogen und kürzer geschnäbelt mit weniger gut ausgebildetem Pappus.
Wie der Name sagt, besitzt der Knollige Löwenzahn knollig verdickte Wurzeln.
Bitterkräuter, Picris
Es gibt etwa vierzig Picris-Arten mit einem Schwerpunkt der Verbreitung im Mittelmeergebiet. Auf Naxos kommen zwei Arten vor.
Picris pauciflora Willd.
Picris pauciflora besitzt kräftige, mit Widerhaken versehene Borsten; beim Anfassen fühlt diese Art sich besonders rau an.
Die eher wenigblütigen Blütenkörbe öffnen sich nur vormittags.
Charakteristisch sind die abstehenden äußeren Hüllblätter.
Die schwarzen, leicht gebogenen Achänen weisen eine starke Querrunzelung auf und tragen einen gefiederten Pappus.
Picris rhagadioloides (L.) Willd.
Picris rhagadioloides bildet eine hohe, locker verzweigte Pflanze. Diese Art ist bei uns deutlich seltener; sie kommt an schattigen Stellen in der Macchie vor. Auf den ersten Blick sieht sie Picris pauciflora nicht besonders ähnlich.
Stängel und Blätter sind nur wenig behaart. Die Grundblätter sind recht breit und gebuchtet.
Die Blütenköpfe besitzen ebenfalls zwei Kränze an Hüllblättern, deren äußere deutlich kürzer sind und abstehen; die geöffneten „Blüten“ sind aber deutlich größer als die der vorigen Art.
Die Knospen sitzen zunächst fast ungestielt an den Stängeln; ihre Hüllblätter tragen eine Reihe schwarzer Drüsenhaare.
Die Fruchtstände sind fast rundlich mit verdickten inneren Hüllblättern.
Auch die Früchte (hier noch unreif) ähneln denen von Picris pauciflora.
Reichardia
Die Reichardien besitzen zahlreiche, mehr oder weniger bläuliche Grundblätter und wenige Stängelblätter an den leicht verzweigten Blütenstängeln. Charakteristisch sind die hauträndigen Hüllblätter der Blütenkörbe.
Bittere Reichardie, Reichardia picroides (L.) Roth
Die Bittere Reichardie ist überall auf Naxos sehr häufig, insbesondere an Feld- und Wegrändern. Die Blattrosetten der jungen Pflanzen sind als Gemüse sehr beliebt.
Die Bittere Reichardie ist eine mehrjährige Pflanze mit vielen bläulichen Blättern, die größtenteils am Boden stehen. Die Blütenstängel sind sehr schlank und verzweigt, die Blüten gelb mit zahlreichen Zungenblüten.
Die Blütenkörbe sind von dachziegelig angeordneten Hüllblättern umgeben; die Art ist leicht an den hübschen umgekehrt herzförmigen Hüllblättern mit weißem Rand zu erkennen. Unter den eigentlichen Hüllblättern sitzen einige ebenso gestaltete, kleine Hochblätter.
Die Früchte sind ungeschnäbelt und besitzen einen Pappus aus einfachen Haaren. Die inneren Früchte sind langgestreckt und schlank, die äußeren dagegen dicker und mit kräftigen Runzeln besetzt.
Reichardia intermedia (Sch. Bip.) Samp.
Diese Art ist auf Naxos viel seltener als die vorige; ich habe sie bislang nur als „Unkraut“ in unserem Weinberg gefunden.
Reichardia intermedia ist der Bitteren Reichardie sehr ähnlich, sie ist im Gegensatz zu dieser aber eine einjährige Pflanze und besitzt eine aus weniger Blättern bestehende Blattrosette.
Am besten kann man die Art daran unterscheiden, dass ihre Hüllblätter einen breiteren häutigen Rand besitzen. Der Stängel trägt in seinem oberen Teil hier und da kleine herzförmige Hochblätter; manche der Zungenblüten weisen von unten einen rötlichen Streifen auf.
Die Früchte sind ähnlich wie bei der vorigen Art von zwei Sorten: längeren, schlanken, hellen inneren und kürzen, dickeren, schwarzen äußeren.
Hier sieht man noch einmal gut die äußeren, runzeligen Früchte.
Schwarzwurzeln, Scorzonera
Die Schwarzwurzeln besitzen fiederspaltige Blätter mit sehr schmalen Abschnitten, längliche Blütenkörbe mit dachziegeligen Hüllblättern und Pappus-tragende, ungeschnäbelte Früchte. Es gibt etwa 175 Arten, die in Eurasien vorkommen. Die Wurzel einer Art (S. hispanica) wird als Gemüse gegessen.
Scorzonera cana Griseb.
Die Schwarzwurzel Scorzonera cana ist einer der vielen Korbblütler, die vor allem an Straßenrändern und anderen Ruderalstellen vorkommen. Sie ist auf Naxos nicht sehr häufig; bei uns wächst sie vor allem in direkter Meeresnähe.
Die Blätter dieser niedrigen Pflanze stehen in einer Rosette und sind fiederteilig mit sehr schmalen Abschnitten. Die Blüten stehen an weitgehend unbeblätterten Stielen; sie sind leuchtend gelb mit schmalen, länglichen Blütenkörben und dachziegeligen Hüllblättern.
Die Früchte sind zylindrisch und ungeschnäbelt und tragen einen Pappus aus feinen, fedrigen, welligen, silbrig glänzenden Haaren.
Löwenzahn, Taraxacum
Zur Gattung Taraxacum gehört der altbekannte Löwenzahn. Alle Angehörigen der Gattung besitzen eine Blattrosette mit mehr oder weniger stark gesägten Blättern und langen, hohlen, unbeblätterten Blütenstielen, die einen weißen Milchsaft abgeben. Die Hüllblätter sind klar in lange innere und kurze äußere unterteilt. Die Achänen sind lang geschnäbelt, besitzen kurze Stacheln an der Spitze und tragen einen fedrigen Pappus. Der Fruchtstand ist ballförmig: die leicht davonfliegenden Schirmchenfrüchte stehen in alle Richtungen ab („Pusteblume“). Die Gattung Taraxacum ist nur teilweise klar in Arten zu gliedern; die meisten Populationen sind sehr variabel und die Merkmale gehen so sehr ineinander über, dass sie wenn überhaupt nur in sogenannte Sektionen einzuteilen sind.
Taraxacum minimum (Guss.) N. Terracc.
Die Löwenzähne der Gattung Taraxacum sind überall auf Naxos sehr häufig anzutreffen. Meist blühen sie im Herbst; oft erscheinen die Blüten vor den Blättern. Bei den hier abgebildeten Exemplaren scheint es sich um Taraxacum minimum zu handeln.
Der Löwenzahn blüht im Herbst nach den ersten Regenfällen. Oft erscheinen die Blüten vor den Blättern.
Die in einer Rosette stehenden Blätter besitzen bei Taraxacum minimum breit abgerundete, kaum gezähnte Lappen.
Die Hüllblätter sind in lange innere und deutlich kürzere, leicht abstehende äußere unterteilt. Sie besitzen eine dunklere Spitze und ein bzw. zwei feine schwarze Längsstreifen.
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