Die Zeus-Höhle liegt in 628 Metern Höhe am steilen Westhang des Zeus-Berges und ist über eine kurze Wanderung von der Quelle „ton Arión“ aus zu erreichen.
Die Zeus-Höhle liegt hoch im steilen Tal an der westlichen Flanke des Zeus-Berges.
Der Eingang ist teilweise zugemauert und war früher durch eine Tür verschlossen, die jetzt aber fehlt.
Die Zeus-Höhle besteht aus zwei Kammern; die erste ist etwa 35 mal 10 Meter groß mit einer Höhe von zwei bis fünf Metern; die sich daran anschließende Kammer ist mit 78 mal 65 Metern und einer Höhe von bis zu 22 Metern wesentlich größer. In dieser Kammer schlafen tagsüber zahlreiche Fledermäuse verschiedener Arten.
Es ist sehr beschwerlich, soweit in die Höhle hinein zu gehen, weil der Boden durch herabgestürzte Felsbrocken sehr unwegsam und außerdem sehr rutschig ist. Man sollte auch immer berücksichtigen, dass die Fledermäuse so wenig wie möglich gestört werden sollten. Bei diesem Mal haben wir uns ohne Taschenlampen nur einige Meter in die Höhle hineingewagt.
Schon die erste Kammer ist ziemlich groß, auch wenn man ohne Taschenlampen nicht viel sehen und noch weniger hineinlaufen kann.
Richtung Osten dehnt sich die Höhle ganz schön weit aus.
Die Decke besteht aus beeindruckenden Marmorblöcken.
Hier noch einmal ein Überblick über den ersten Raum. Die Decke ist an vielen Stellen von Feuern geschwärzt.
An den Rissen im Marmor sickert Feuchtigkeit durch, die zur Bildung feiner Tropfstein-„Vorhänge“ führt.
Hier sind etwas größere Tropfsteine an der einen Wand der Höhlung zu erkennen.
Ende der Achtziger Jahre ist der Boden in der vorderen Kammer von Archäologen ausgegraben worden. Die Ausgrabungen haben wertvolle Informationen über die Nutzung der Höhle in der Vergangenheit erbracht, so viele Funde sowohl aus der Jungsteinzeit, als auch aus der Bronzezeit und der archaischen bis römischen Periode der Antike. Interessant sind vor allem die Funde aus der Jungsteinzeit, die Keramik, Tierknochen und Samen, Obsidian- und Bronzewerkzeuge umfassen sowie den (damals) ältesten Goldfund der Ägäis, ein kleines Goldplättchen, das offensichtlich aus dem Goldschatz von Varna aus Bulgarien stammt. Die frühesten Keramik-Funde auf Naxos weisen Parallelen vor allem zur Keramik der kleinasiatischen Küste auf, was die These erhärtet, dass Naxos von dort aus besiedelt wurde. Aber auch in die nördliche Ägäis und nach Attika bestehen enge Beziehungen, letztere vor allem in der archaischen und klassischen Epoche.
Die Ausgrabungen in der Zeus-Höhle haben für die Archäologen viele interessante Informationen erbracht; sie zeigen beispielsweise, dass schon ab der Jungsteinzeit die Insel dicht besiedelt, bewirtschaftet und genutzt war, dass Metallwirtschaft, Ackerbau und Viehhaltung betrieben wurden, und dass rege Beziehungen zu benachbarten Regionen bestanden.
Hier der Eingang von innen mit der beeindruckenden Marmor-Decke.
siehe auch:
- Bei den Fledermäusen in der Zeus-Höhle
- Sehenswürdigkeiten
- sonstige Sehenswürdigkeiten
- Zur Zeus-Höhle
- Die Höhle Kako Spilaio am Koronos-Berg
- Die Drachen-Höhle bei Mesi
- Naxos in der Jungsteinzeit
- Geschichte
- Die Entstehung der Landwirtschaft
- Die Kykladenkultur
verwendete Literatur: Κωνσταντίνος Ζάχος, Αρχαιολογικές έρευνες στο σπήλαιο του Ζα, Η Νάξος δια μέσου των Αιώνων, Πρακτικά του Α Πανελλήνιου Συνεδρίου, Επιμέλεια: Ιωάννης Κ. Προμπονάς, Στέφανος Ε. Ψαρράς, Αθήνα 1994