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Agios Panteleimonas in Lakkomersina

Südöstlich von Apíranthos, zwischen der Straße nach Moutsoúna und der Straße von Danakós zur Küste, liegt ein größeres Tal namens Lakkomérsina. Als wir im November 2011 einen Ausflug dorthin unternahmen, entdeckten wir von der Stelle aus, wo die Straße aufhört, eine kleine byzantinische Kirche am gegenüberliegenden Hang und wanderten über einen kleinen Fußweg bis zu ihr, um sie uns anzuschauen.


Blick über das Tal von Lakkomérsina mit dem Zeus im Hintergrund. Die Kirche des Ágios Panteleímonas liegt etwa in der Bildmitte.


Es handelt sich um eine flache, zweischiffige Kirche ohne Kuppel mit einem Vorbau im Westen, so dass sich insgesamt ein merkwürdiges, fast quadratisches Gebäude ergibt.


Hier sieht man das südliche Schiff und den querstehenden Vorbau, der vor dem nördlichen Schiff liegt.


Die Kirche besitzt das typische mit Steinplatten gedeckte Dach.


Wie eigentlich alle Kirchen auf Naxos ist sie ziemlich unsorgfältig gemauert. Von großem Interesse sind diese einfachen, kleinen Kirchen unter anderem deswegen, weil sie sich, vom Verfall abgesehen, fast gänzlich in ihrem ursprünglichen, Jahrhunderte alten Zustand befinden, das heißt niemals umgebaut oder erneuert worden sind.


die Ostseite mit den eher kleinen Apsiden


Man erwartet es nicht bei so einer kleinen, einfachen, versteckt in irgendeinem Tal der Insel gelegenen Kirche – aber auch Ágios Panteleímonas in Lakkomérsina weist (wie so viele andere abgelegene Landkirchen) bemerkenswerte Wandmalereien auf. Das südliche Schiff ist mit ziemlich ausgedehnten Wandmalereien ausgeschmückt.


Hier sieht man, dass ein Teil dieser Figur mit einem Tuch abgedeckt worden ist, das sie vor dem Verfall schützen soll: Alle diese Kirchen sind schon von Byzantinologen besucht und kartiert worden. Leider ist es aber gerade wegen ihrer großen Zahl unmöglich, für alle Kirchen die eigentlich dringend erforderlichen Maßnahmen zu ihrem Erhalt zu treffen.


Zwischen den Heiligenfiguren erkennt man Ornamente.


An dieser kann man drei Lagen Malerei unterscheiden, wobei die obere (jüngste) eine deutlich höhere Qualität zeigt als die darunter liegenden.


Das Kirchenschiff ist auf beiden Seiten mit einer Reihe stehender Heiligenfiguren ausgeschmückt; leider ist der Erhaltungszustand teilweise nicht besonders gut.


Diese Figuren sind deutlich besser erhalten. Man beachte die mit vielen sorgfältig ausgeführten Details geschmückten Gewänder.


Die Wandmalereien dieser Kirche werden in das 13. Jahrhundert datiert.


Hier eine weitere Heiligenfigur (an der südlichen Wand); es sieht so aus, als würden zwei kleine Figuren neben ihrem Kopf stehen, von denen die rechte ihre Hand zur Heiligen ausstreckt.


Bei dieser Heiligen ist der Heiligenschein mit kleinen rundlichen Einstempelungen versehen – eines der wenigen Beispiele auf der Insel.

Auf jeden Fall handelt es sich um ein schützenswertes historisches Denkmal, das uns wieder einmal die Bedeutung auch der abgelegeneren Regionen der Insel während des Mittelalters vor Augen hält: Es besagt schon einiges, dass in jener Zeit, kurz nach der Eroberung der Insel durch die Venezianer, eine weitab der Dörfer gelegene, unbedeutende kleine Kirche mit derartig aufwändigen Wandmalereien ausgeschmückt wurde.

Inzwischen ist ein Wanderweg ausgewiesen worden, der an der Kirche entlang führt: von Apíranthos über die Gegenden Lakkomérsina und Grámmata nach Danakós. Die Kirche ist nun zugeschlossen; hoffentlich wird auch sie bald restauriert wie so viele der besonderen Kirchen in Naxos.

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