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Agios Pachomios bei Tsikalario

In der Nähe des Dorfes Tsikalarió liegt eine Kapelle des Heiligen Pachomios, eine der zahlreichen kleinen byzantinischen Kirchen, die über die ganze Insel verstreut sind. Sie ist für uns hier von Interesse, weil sie mit der Geschichte des venezianischen Kastells Apáno Kástro verknüpft ist. Es wird berichtet, dass es bei den Griechen der Region Brauch gewesen sei, die kleine, kranke oder schwache Kinder durch eine Öffnung über der Tür der Kirche zu reichen, damit sie dick und kräftig würden (pachí = dick). Als die katholischen venezianischen Herrscher Ende des 13. Jahrhunderts den griechischen Dörflern verbieten wollte, diesen „heidnischen“ Brauch auszuüben, entstand solch eine Aufregung unter der von den Venezianern übermäßig unterdrückten und ausgebeuteten griechischen Bevölkerung, dass der Doukas Markos Sanoudo der Zweite, Enkel des Eroberers und ersten venezianischen Herrschers der Insel, zur Einschüchterung der Griechen ein starkes Kastell ganz in der Nähe des Dorfes Tsikalarió errichten ließ: das Apáno Kástro.


Die kleine Kirche des Heiligen Pachomios liegt ein wenig nördlich vom Dorf Tsikalarió.


Blick zurück auf die Dörfer Tsikalarió (vorn Mitte) und Damalás (links hinten)


Die Kirche besitzt einen überdachten Vorhof. Hier sieht man, im Vorraum stehend, auf den eigentlichen Eingang der Kirche: Über der Tür liegt die „Durchreiche“.


Durch dieses Loch wurden im Mittelalter von der orthodoxen Dorfbevölkerung die kleinen Kinder gereicht, damit sie dick und kräftig würden.

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