Milchsterne und Blaustern, Ornithogalum und Scilla

Die Gattungen Milchstern (Ornithogalum) und Blaustern (Scilla) stehen wie die Traubenhyazinthen und die Meerzwiebel in der ehemaligen Familie der Hyacinthaceae, die heute als Unterfamilie Scilloideae zu den Spargelgewächsen (Asparagaceae) gerechnet wird. Die Scilloideae kommen mit etwa 70 Gattungen und 1000 Arten in der Alten Welt vor (nur eine Gattung in Südamerika) mit einem Verbreitungszentrum in der afrikanischen Kapregion und im Mittelmeerraum. Es handelt sich fast in allen Fällen um Zwiebelpflanzen mit einfachen, parallelnervigen, meist in einer bodenständigen Rosette angeordneten Blättern und dreiteiligen Blüten mit insgesamt sechs gleichgestalteten Blütenhüllblättern, meist sechs Staubblättern und einem oberständigen Fruchtknoten.

Auf Naxos kommen sieben Milchstern- und zwei Blaustern-Arten vor.

Ähnlich wie die Milchsterne sehen die Gelbsterne (Gagea) aus, die zu den Liliengewächsen gehören.

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Milchstern, Ornithogalum

Ornithogalum armeniacum Baker


Ornithogalum armeniacum wächst an eher trockenen Standorten, z.B. in Phrygana und Heide über dem Migmatit im Inselinnern. Er blüht im Mai. Zur Blütezeit sind die sehr schmalen Blätter meist schon verwelkt. Die Fruchtstiele stehen mehr oder weniger aufrecht.


Die Blüten stehen in einer Doldentraube, bei der die äußeren Blütenstiele länger sind als die inneren.

Ornithogalum dictaeum ssp. naxense Landström


Ornithogalum dictaeum ssp. naxense besitzt einen langen Blütenstängel, der sich erst in einer gewissen Höhe verzweigt.


Diese Art kommt vor allem in den Bergen an feuchten und schattigen Standorten vor; sie ist stellenweise sehr häufig.


Charakteristisch sind die sehr langen Blätter.

Berg-Milchstern, Ornithogalum montanum Cirillo


Der Berg-Milchstern ist auf Naxos sehr häufig; er kommt vor allem in den niedrigeren Lagen und an trockeneren Standorten vor und blüht im Frühjahr.


Wie bei vielen Arten sind die äußeren Blütenstiele im Blütenstand länger sind als die inneren, so dass alle Blüten ungefähr auf einer Höhe stehen. Der Berg-Milchstern besitzt breite, flache, kahle Blätter.


Von außen tragen die Blütenhüllblätter wie bei den meisten Arten einen breiten grünen Streifen.


Hier sieht man gut die ungewöhnlichen, in ihrem unteren Teil sehr breiten Staubblätter der Milchsterne.

Narbonne-Milchstern, Ornithogalum narbonense L.


Der Narbonne-Milchstern besitzt einen aufrechten, länglichen Blütenstand.


Die Mitte des Blütenstands mit den Knospen ragt deutlich nach oben heraus.

Nickender Milchstern, Ornithogalum nutans L.


Der Nickende Milchstern bildet ebenfalls einen hohen, langgestrecken Blütenstand, der aus eher locker stehenden Blüten besteht. Der Blütenstand wird 30 bis 60 cm hoch.


Der Nickende Milchstern ist daran zu erkennen, dass die Staubblätter zu einer schmalen Röhre verwachsen sind. Die Blütenhüllblätter werden bis zu 3 cm lang und sind weiß mit einem grünlichen Streifen auf dem Rücken. Die verblühten Blüten hängen nach unten, wovon diese Art ihren Namen erhalten hat.

Blaustern, Scilla

Herbst-Blaustern, Scilla autumnalis L.

Im Gegensatz zu den vorigen Arten blüht der Herbst-Blaustern im Herbst nach den ersten Regenfällen. Er ist in der Phrygana und an felsigen Standorten häufig.


Der Herbst-Blaustern ist eine kleine Pflanze mit einem dichten Blütenstand mit sehr kleinen, sternförmigen, blaulila Blüten.


Bei uns ist der Herbst-Blaustern recht häufig. Er blüht im Oktober bzw November, gleichzeitig mit den Herbstzeitlosen, der kleinen Narzisse und den Krokussen.


Die fruchtenden Blütenstände wachsen deutlich in die Länge. Die Frucht ist eine kleine runde Kapselfrucht.


Die Kapselfrüchte öffnen sich, so dass die Samen herausfallen. Danach sieht der Fruchtstand so aus.

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