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Grünalgen

Grünalgen kommen besonders in den oberflächennahen, lichtreichen Schichten des Meeres vor. Die meisten, aber nicht alle Arten besitzen eine intensive grüne Färbung (es gibt allerdings auch grüne Rotalgen). Grünalgen besitzen sehr unterschiedliche Wuchsformen. Der Thallus (Körper) der meisten Arten ist blatt- oder rasenartig oder keulig ausgebildet. Manche Grünalgen sind zart und dünn und treten vor allem in stilleren Gewässern auf, wo sie oft große Bestände bilden.

Bei uns in Azalas kommen nur wenige Grünalgen häufig vor. Sie sind vor allem in der Gezeitenzone (Mesolitoral) und knapp darunter zu finden. Die auffälligste Art ist die rasenartige Chaetomorpha, die in der Gezeitenzone auf Schiefer wächst. In sandigen Buchten wie in Pánormos oder Apóllonas kommt auch der blattartige Meersalat häufig vor. Andere Arten wie die Schirmchenalge, die Meerkette und Caulerpa racemosa findet man nur bei etwas aufmerksamerem Suchen.

Einige Algenarten sind leicht und sicher zu erkennen. In vielen Fällen gibt es jedoch mehrere verwandte Arten, die schwer zu unterscheiden sind. Oft ist zur korrekten Bestimmung eine Untersuchung mit dem Mikroskop erforderlich. Ein weiteres Problem bei der Bestimmung ist, dass in den Bestimmungsbüchern nicht alle Arten enthalten sind; aber auch im Internet kann man zu vielen Arten kaum Informationen finden. Oft sehen die Arten, auf die die Bestimmung hinausläuft, in den Büchern oder auf den Fotos im Internet trotzdem ziemlich anders aus als unsere Exemplare hier. Entsprechend sind die meisten der Bestimmungen leider ziemlich unsicher; manche Arten müssen gänzlich unbestimmt bleiben.

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Meersalat, Ulva lactuca ?, L.

in ruhigen, flachen Buchten wie bei Pánormos oder Apóllonas, auch in eutrophiertem Wasser; die korrekte Bestimmung der Art ist nur per Mikroskop möglich

Der Meersalat ist essbar und wird als Salat zubereitet. Er weist einen sehr hohen Gehalt an verschiedenen Mineralien auf.

Ulva lactuca
Der Meersalat ist für ruhige, sandige Buchten mit ausgesüßtem oder leicht verschmutztem Wasser typisch; bei uns in Azalas kommt er nicht vor, wir haben ihn aber beispielsweise in Pánormos und Apóllonas gefunden.

Ulva lactuca
Die Art Ulva lactuca erkennt man an den sehr zarten Blättern mit ungezähntem Rand.

Ulva intestinalis ?, L.

in Apóllonas auf überspülten, wellenexponierten Schieferfelsen mit Chaetomorpha; auch bei diesen bandförmigen Ulva-Arten ist die Bestimmung sehr schwierig

Ulva intestinalis
Bei dieser Art handelt es sich vermutlich um Ulva intestinalis.

Anadyomene stellata, C. Agardh

eher selten und unauffällig, ab dem Mesolitoral

Anadyomene stellata
Die bei uns seltene, kleine Anadyomene stellata besitzt steife Blätter, die in engen Büschelchen angeordnet sind.

Anadyomene stellata
Bei genauerer Untersuchung ist sie an der charakteristischen fächerförmigen Anordnung der Zellen zu erkennen.

Chaetomorpha spec. ?

häufig im Mesolitoral auf Schiefer; verträgt längeres Trockenfallen

Chaetomorpha?
Die rasenartige Chaetomorpha wächst auf Schiefer direkt an der Wasserlinie.

Chaetomorpha?
Die einzelnen Thallusfäden bestehen aus unverzweigten Zellreihen, die jedoch bei den meisten Arten eigentlich wirrer sind als hier; die Bestimmung ist also nicht sicher.

Caulerpa racemosa, J. Agardh

nur stellenweise, unter der Wasserlinie

Die heimische Art Caulerpa racemosa ist eine enge Verwandte der eingeschleppten giftigen Caulerpa taxifolia, die im zentralen Mittelmeergebiet durch ihre ungebremste Ausbreitung große Schäden verursacht.

Caulerpa racemosa
Caulerpa racemosa ist unverwechselbar: Sie besitzt kleine Stämmchen mit keulenförmigen Auswüchsen, die aus horizontalen Stolonen wachsen.

Caulerpa prolifera, J. V. Lamouroux

selten, in sandigen Buchten, im flachen Wasser

Caulerpa prolifera
Diese Art besitzt schlanke, unauffällige Stolonen (hier nicht sichtbar), die leuchtend grüne, längliche, ganzrandige “Blätter” tragen.

Flabellia petiolata, Nizamuddin

selten, in tieferem Wasser; nahe der Oberfläche an geschützten Standorten

Flabellia petiolata
Flabellia petiolata kommt vor allem an schattigen Standorten wie unter überhängenden Felswänden vor. Diese Art ist bei uns selten anzutreffen.

Flabellia petiolata
Flabellia petiolata besitzt einen fächerförmigen Thallus mit langem, schlankem Stiel und rundlichem, meist leicht ausgefranstem “Fächer”.

Flabellia petiolata
Der Thallus ist dunkelgrün gefärbt.

Meerkette, Halimeda tuna, J. V. Lamouroux

nur stellenweise, unter der Wasserlinie

Halimeda tuna
Halimeda tuna, die Meerkette, besteht aus kettenförmig aneinandergereihten, verkalkten Thallusscheiben. Sie ist eher selten, aber leicht erkennbar.

Schirmchenalge, Acetabularia acetabulum, P.C. Silva

nicht sehr häufig, oft nur als unauffälliges Stielchen ohne Schirm ausgebildet; unterhalb der Wasserlinie

Acetabularia acetabulum
Die interessante Schirmchenalge Acetabularia acetabulum, die nur aus einer einzigen vielkernigen Zelle besteht, ist unverwechselbar.

Acetabularia acetabulum


Die Schirmchen sind nur im späten Frühjahr und Sommer ausgebildet; sonst sieht man nur die kleinen, unauffälligen Stielchen.

Wurmalge, Dasycladus vermicularis, Krasser

stellenweise in großer Anzahl, leicht erkennbar; in geringer Tiefe an schattigen, geschützten Stellen, auch auf dem Meeresboden, kann Übersandung einigermaßen vertragen

Dasycladus vermicularis
Die Wurmalge wächst an vielen Stellen auf dem Meeresboden, wo sie die Zuschüttung mit Sand und Sediment einigermaßen zu vertragen scheint.

Dasycladus vermicularis
hier gut alsgebildet in einer schattigen Höhlung

Dasycladus vermicularis
Oft ist sie auch in den sandigen Buchten auf der Südwestseite von Naxos anzutreffen.

Dasycladus vermicularis
Der keulenförmige Thallus von Dasycladus vermicularis besteht aus einer langen Axialzelle, von der quirlige, verzweigte Ästchen ausgehen.

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