Nördlich von Kinídaros verläuft in einem tief eingeschnittenen Tal der wasserreichste Fluss von Naxos. Von Kinídaros aus führt eine abenteuerliche, steile Fahrstraße in das Tal hinab und zum auf der anderen Flussseite Kloster Ágios Artémios. Sie überquert den Fluss über eine malerische Brücke. Früher verlief hier ein schöner, gepflasterter, heute nur noch in Teilen erhaltener Fußweg.
Hier findet man die Lage der Brücke bei Google Earth.
Die Brücke schwingt sich in zwei großen Bögen über den Fluss. Die runden Außenseiten der Pfeiler sind mit schönen handgefertigten, abgerundeten Ecksteinen aus Marmor gefertigt. Diese wurden von Handwerkern aus dem Dorf Moní hergestellt und für den Bau auch vieler anderer Brücken auf der Insel verwendet.
Diese Brücken wurden etwa in den Sechziger Jahren errrichtet, als die erste Fahrstraße auf der Insel gebaut wurde. Vermutlich stammt auch die Brücke bei Kinídaros aus dieser Zeit. Die Rundbögen sind anscheinend unter Verwendung von Beton hergestellt, also nicht besonders alt. Es ist allerdings möglich, dass ein Vorläufer der Brücke schon aus der Zeit der Errichtung der nahegelegenen Kirche Agios Artemios stammt, also etwa von 1780. Es ist jedenfalls erstaunlich, an einer so unbedeutenden Stelle eine so große Brücke zu finden – vielleicht erklärt sich ihre Existenz mit ihrer Bedeutung als Zugang zur anfänglich als Schule genutzten Kirche.
Neben der Brücke liegt eine alte Wassermühle. Sie besteht aus einem noch gut erhaltenen, hohen Bauwerk, auf das das Wasser der Flusses über eine offene Wasserleitung geleitet wurde, und in dem es mehrere Meter tief in ein unteres Stockwerk fiel. Von dort aus schoss es in starkem Strahl in einen benachbartem Raum und trieb dort das waagerecht liegende Mühlrad an. Dieser Raum ist bei dieser Mühle eingestürzt; vom Mahlwerk ist nichts mehr erhalten.
Früher wurde das Wasser des Flusses über offene Wasserleitungen dieser Art zu den Wassermühlen geleitet; auch zum Bewässern der Felder wurden (und werden) sie benutzt.
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