Olivensammeln – Ölproduktion: eine der schönsten traditionellen bäuerlichen Tätigkeiten des Mittelmeergebietes. Hier bei uns in Ágios Dimítris haben wir nur selten dazu Gelegenheit, und das aus verschiedenen Gründen. Erstens tragen die Oliven sowieso nur alle paar Jahre so viel, dass es sich lohnt, sie zum Ölpressen zu sammeln – in den anderen Jahren pflücken wir nur zum Essen. Zweitens gibt es da diese Olivenfliege, eine wahre Plage, von der wir selten verschont bleiben, der man aber inzwischen, wenn man sich rechtzeitig und regelmäßig darum kümmert, durch Spritzen mit Gift und Lockstoff auf den Stamm oder benachbarte Sträucher, also nicht auf die Oliven selbst, Herr werden kann. Drittens fallen die Oliven meist aufgrund der ausgeprägten Trockenheit zu früh von den Bäumen – das haben wir dieses Jahr durch mehrmaliges Gießen vermeiden können. Viertens sind unsere Oliven wegen der niedrigen, warmen und trockenen Lage stets als erste reif, was bedeutet, das die Ölmühlen meist noch nicht in Betrieb sind, wenn wir sie ernten müssen. Für gewöhnlich öffnen die Ölmühlen erst Ende Oktober oder Anfang November, und wir ernten schon ab August! Aber dieses Jahr hat eine der Mühlen schon am 10. Oktober aufgemacht, nicht jeden Tag, aber zwei, drei Mal in der Woche. Also: los geht’s!
Der erste Schritt ist das Auslegen der Netze unter dem Ölbaum.
Die Ölbäume sollen nicht zu dicht sein: bei der Gelegenheit werden überflüssige Äste herausgesägt. Alle Äste, die von unten erreichbar sind, werden mit den speziellen Olivenkämmen abgeerntet.
das Auskämmen
Danach müssen die abgesägten oder heruntergefallenen Äste und Zweige aussortiert werden.
Das Aussortieren der kleinen Ästchen ist eine langwierige Arbeit.
Am meisten Spaß macht das Ernten hoch im Baum.
Bei großen Bäumen ist das Ernten schwierig.
reiche Ausbeute
Hier wird die Ernte wird zum Aussortieren der Zweige auf einem Haufen konzentriert.
Diese fertig verlesenen Oliven sind noch grün; das ergibt dann das begehrteste, vitaminreiche, etwas bittere Öl.
ein Baum vor der Ernte
Nach dem Heraussägen der überschüssigen Äste werden die Oliven ausgekämmt bzw heruntergeschlagen.
Die aufwändigste Arbeit: das Einsammeln der Oliven und Aussortieren der Zweiglein
fast drei Obstkisten Ausbeute: etwa 50 Kilo Oliven
So sieht der „ausgezogene“ Baum nach der Ernte aus.
Und der nächste Baum: vor der Erte…
…die reifen Oliven am Baum…
…bei der Arbeit…
…die Ausbeute im Netz…
…in die Kisten hinein…
…und der abgeerntete Baum.
Teil zwei: das Auspressen in der Fabrik. In der Ölpresse ist es zwar sehr laut, aber auch interessant; und vor allem duften die frischen Oliven so schön! Das anstrengendste an der Angelegenheit ist, dass man meist so lange warten muss, erst, damit man an die Reihe kommt, dann bis das Öl auch fertig ist; das Auspressen dauert insgesamt etwa eine Stunde. Die ganz neuen Geräte sind übrigens „made in Germany“.
Die Oliven werden in Säcke verpackt und auf das Auto geladen; insgesamt ist es etwa eine halbe Tonne.
die ganz neue Ölpresse bei Moní
Die Oliven werden in eine Grube ausgeleert und dann per Fließband zu ersten Verarbeitungsstufe transportiert.
Hier werden die Blätter herausgeblasen (hinten rechts) und die Oliven gewaschen.
Die eigentliche Mühle; hier werden die Oliven zu Brei zermahlen. Es gibt fünf Mahlwerke, die gleichzeitig in Betrieb sind.
der Olivenbrei
Danach geht es in die Zentrifuge. Der Olivenbrei wird nicht erhitzt.
Aus der Filteranlage kommt das fertige, frische, klare, grüne Öl heraus.
eine Zapfanlage anderer Art!
Guten Appetit!
siehe auch: Oliven: Tsakistés