Der Walloneneichen-Hain bei Apiranthos

Ein sehr schöner Wanderweg führt von Apíranthos über das Kloster Fotodótis nach Danakós. Wir sind von diesem Weg das Stück vom Kloster etwa bis auf den Pass gelaufen. Dort oben führt der Pfad an einem malerischen Hochtal namens Karkós vorbei, das mit herrlichen alten Eichen bestanden ist. Zwei verfallene Steinhäuser zeugen davon, dass hier ehemals Menschen gewohnt haben. Auch heute noch wird die ebene Fläche des Tals mit Getreide bebaut, das im Sommer als Viehfutter dient.

Hier findet man die Lage des Walloneneichen-Hains bei Google Earth.


Der Wanderweg ist gut instand gehalten und besonders schön.


Blick von der Passhöhe auf das Hochtal Karkós und Apíranthos


Apíranthos, links oben der Fanari mit der Panagía Fanariótissa


Im Hochtal steht ein wunderschöner lockerer Eichenhain.


Anfang September wirkt die Landschaft sehr trocken, aber es kommen schon die ersten Herbstblumen hervor; hier eine Herbstzeitlose (Colchicum variegatum).


Im Hochtal liegt ein altes bäuerliches Anwesen mit einem vergleichsweise großen Steinhaus.


Auf der südlichen Talseite steht ein weiteres schönes Steinhaus.


Neben dem Haus ist eine große linoú angelegt, ein Becken zum Weintreten. Vorn sieht man das kleine, tiefer gelegene Becken, in dem sich der Most sammelt. In der linoú sind an die Felsen gelehnt zwei Steinplatten erkennbar, die zum Beschweren der aufgeschichteten Maische während des Auspressens über Nacht dienten.


Das Haus besteht aus drei sorgfältig angelegten Räume.


In der Ecke sind Regale im Mauerwerk eingefügt.


Hier ist die typische Mauerweise erkennbar: Zwischen den größeren Steinen sind Stapel aus kleinen Steinplatten eingefügt. Diese Technik ist auch beim hellenistischen Turm von Chimárrou schon angewandt worden.


Besonders beeindruckend ist der Eichenhain. Diese Eiche ist wohl die größte, die ich je gesehen habe.


Wir haben sie wegen ihrer schirmartigen Wuchsform „Hera-Eiche“ getauft.


Der Durchmesser der Krone von Astspitze zu Astspitze beträgt unglaubliche 30 Meter.


Hier kann man gut nachvollziehen, dass Eichen einmal als heilige Bäume erachtet wurden.


Die gigantischen Äste beugen sich wie ein riesiger Schirm herunter.


In diesem Hain wachsen hauptsächlich Wallonen-Eichen (Quercus ithaburensis), eine in Südosteuropa verbreitete Art, die auf Naxos vermutlich eingeführt wurde. Sie ist an den sehr großen, stachligen Fruchtbechern zu erkennen. Diese Fruchtbecher wurden früher zum Gerben verwendet.


Die Blätter sind spitz gezähnt.


Die Äste sind dicht mit Flechten bewachsen.


Die strauchförmigen Flechten, die auf diesen Äste wachsen, kämmen die Nebelfeuchtigkeit aus der Luft: Im Winter ziehen häufig die Wolken niedrig über den Pass hinweg.


noch eine schöne Eiche


An diesem kleinen mitáto ist die dicke Erdschicht auf dem Dach erkennbar.


In einen großen Schieferblock unter diese Eiche sind merkwürdige Vertiefungen eingearbeitet.


Wozu diese Löcher wohl einmal gedient haben mögen?


Noch mehr Eichen: Man kann sich einfach nicht an ihnen sattsehen.


die erst blühende Meerzwiebel für dieses Jahr


Auf dem Rückweg: Blick auf das Kloster Fotodótis aus der Ferne.

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