Pilze

Stielporlingsartige, Polyporales

Die Stielporlingsartige sind eine Ordnung innerhalb der Ständerpilze, die Arten umfasst, die überwiegend an Holz wachsen („Rindenpilze“, Schwämme etc). Die meisten Arten bilden einen stiellosen Fruchtkörper aus, der entweder eher membranartig wächst oder eine konsolen- oder hutartige Form aufweist.

Blauer Rindenpilz, Terana caerulea

Der fast weltweit verbreitete Blaue Rindenpilz ist die einzige Art ihrer Gattung. Er lebt an faulendem Holz und bildet membranartige, leuchtend blaue Fruchtkörper aus.


Den Blauen Rindenpilz kann man an feuchten Stellen an totem Holz finden. Er besitzt membranartige Fruchtkörper, die wie große, ineinanderlaufende Flecken von unwahrscheinlich blauer Farbe auf Ästen oder Stämmen sitzen.

Weitlöcheriger Stielporling, Lentinus arcularius ?

Bei dieser Art könnte es sich um den Weitlöcherigen Stielporling oder eine verwandte Art handeln.


Die Porlinge besitzen wabenförmige Lamellen auf der Hutunterseite. Die Art lebt auf sich zersetzendem Holz.


Die Hutoberseite ist von Schüppchen besetzt; der Rand trägt kleine Fransen.

Borstenscheiblingsartige, Hymenochaetales

Auch zu dieser Ordnung gehören überwiegend holzbewohnende Arten (z.B. der Zunderschwamm), darunter auch bedeutende Schädlinge. Vom Aussehen her ist diese Gruppe relativ uneinheitlich.

Tamarisken-Schillerporling, Inocutis tamaricis

Diese Art ist im Mittelmeergebiet und angrenzenden Gebieten verbreitet; sie wächst auf Tamarisken.


Der Tamarisken-Schillerporling sieht ähnlich aus wie die eng verwandten Feuerschwämme und wächst als dicke, horizontale Scheibe.


Die Oberfläche ist sehr hart. Von oben ist der Fruchtkörper dunkelbraun und rissig; von unten weißlich mit feinen Poren.

Ohrlappenpilzverwandte, Auriculariales

Die Ohrlappenverwandte sind eine kleine Ordnung mit nur einer Familie und etwa 100 Arten. Sie wachsen auf Holz. Die Fruchtkörper sind gallertig und meist ungestielt. Einige wichtige Speisepilze gehören in diese Gruppe.

Judasohr, Auricularia auricula-judae

Das Judasohr ist fast weltweit verbreitet und wächst an gesundem oder altem Holz. Es ist an der roten Farbe und der ohrähnlichen Form zu erkennen. Das Judasohr ist essbar; eine verwandte Art wird vor allem in Ostasien viel kultiviert und gegessen.


Das Judasohr bildet rote, waagerecht stehende gewölbte Lappen aus.


Es ist hier und da an meist noch lebendigem Holz anzutreffen.

Champignonartige, Agaricales

Die Champignonartigen sind eine artenreiche, vielfältige Gruppe der Großpilze. Zu ihnen gehören außer den Champignons z.B. auch die Boviste, Tintlinge, Schirmlinge, Seitlinge und viele andere Familien. Viele der Angehörigen bilden Fruchtkörper mit der typischen Hutform aus, aber auch zahlreiche andere Formen kommen vor.

Coprinus vosoustii ?

Diese Art ist dem weitverbreiteten Schopf-Tintling ähnlich, allerdings lösen sich die Hüte nicht wie bei jenem schnell zu einer schwarzen Tinte auf. Charakteristisch für diese Art ist die sternförmige „Kappe“ auf dem Hut.


Die Tintlinge kommen als weiße, schmale Hüte mit abstehenden Schuppen aus der Erde hervor.


Die Hüte nehmen bald eine schwärzliche Farbe an. Bei dieser Art bleiben auf den schwarzen Hüten deutliche weiße Schüppchen sowie eine sternförmige Mitte wie eine Kappe bestehen.


Wie bei allen Tintlingen vergehen die Hüte schnell, allerdings lösen sie sich hier nicht gänzlich zu einer schwarzen Tinte auf wie beim Schopf-Tintling.

Wiesen-Champignon, Agaricus campestris ?

Der Wiesenchampignon ist einer der bedeutendsten Speisepilze Europas. Er bildet große, von oben erst weiße, später hellbraune, glatte Hüte aus und besitzt erst hell rötlichbraune, später fast schwarze Lamellen. Er kann leicht mit ähnlichen, teilweise giftigen Arten verwechselt werden. Ein Erkennungsmerkmal der essbaren Arten ist der angenehme Pilzgeruch. Die hier abgebildeten Exemplare weichen vom Wiesen-Champignon darin ab, dass die Stielbasen verdickt sind, also muss die Bestimmung etwas unsicher bleiben.


Die Fruchtkörper der Wiesen-Champignons wachsen oft in den sogenannten Hexenringen. Diese entstehen dadurch, dass sich das Pilzmyzel, der eigentliche Organismus, im Boden von einem Punkt ausgehend in alle Richtungen gleichförmig wächst, während die Fruchtkörper am Außenrand des Myzels, also in einem über die Jahre immer größer werdenden Ring gebildet werden.


Die großen Fruchtkörper schieben sich aus der Erde heraus.


Hier ein voll entwickelter Fruchtkörper.


Zum Verzehr eignen sich am besten die jungen, noch nicht zu sehr geöffneten Fruchtkörper.

Riesenchampignon, Agaricus augustus ?

Wesentlich seltener ist auf Naxos diese Art anzutreffen, bei der es sich möglicherweise um den Riesenchampignon handelt.


Der Riesenchampgnon wächst meist im Wald. Er besitzt einen großen Hut und einen schlanken Stiel mit einem bleibenden Ring.


Die Oberseite des Hutes, ebenso wie der Stiel, trägt kleine Schüppchen.

Großer Scheidling, Volvopluteus gloiocephalus

Der Große Scheidling ist bei uns häufig und wird gern gegessen.


Der Große Scheidling wird gut 10 cm hoch und der Hut bis 10 cm breit. Der Stiel ist lang und schmal und weist keinen Ring auf. Die Lamellen sind fein und hell gefärbt; von oben ist der Hut ebenfalls hell mit einer leichten bräunlichen Tönung.


Leicht erkennbar ist die Art daran, dass der Hut von oben stark glänzt, was leider auf Fotos nur schlecht zu sehen ist. Trotzdem soll man beim Sammeln insbesondere von jungen Exemplaren größte Vorsicht walten lassen, da sie mit den hochgiftigen Knollenblätterpilzen verwechselt werden können.

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