Skip to main content

Ein tektonischer Bruch bei Azalas

Die Insel Naxos hat sich vor etwa 15 Millionen Jahren im Zuge der gebirgsbildenden Prozesse, die durch die Annäherung von Afrika angetrieben werden, nach oben gewölbt. In der Mitte der Insel ist dabei ein magmatischer Migmatit-Dom entstanden. Diese Wölbung hat rundherum zu Spannungen geführt, was die Bildung kleiner radiär verlaufender Brüche hervorgerufen hat, von denen man viele in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen an der Ostküste der Insel sehen kann. Ein ganz besonders schöner Bruch liegt ein kurzes Stück nördlich von Azalás.


Entlang der Ostküste von Naxos stößt man hier und da auf kleine Brüche dieser Art, die sich gebildet haben, als die Mitte der Insel sich nach oben wölbte. Dabei hat sich das Gestein auseinanderbewegt, so dass eine etwa einen Meter breite Spalte entstanden ist.


Während rechts und links an dieser Stelle Marmor ansteht, ist die Spalte, soweit man erkennen kann, von zerbrochenem und wieder zusammengebackenem Gestein gefüllt, d.h. von einer tektonischen Brekzie. Das Gestein in der Spalte ist dicht durchzogen von meist etwa rechtwinklig zum Bruch verlaufenden Adern. Das „kaputte“ Gestein in der Verwerfung wird leichter erodiert, so dass die tatsächliche Spalte entstanden ist.


Vom Meer aus sieht der Bruch so aus. Man sieht die fast senkrechten, glatten Bruchseiten.


Das umliegende Marmorgestein ist an vielen Stellen ebenfalls durch ein dichtes Netz an Rissen in viele kleine Stücke zerbrochen. Diese Risse sind nachträglich mit aus dem umliegenden Material eingewanderten Mineralien wieder gefüllt worden.


An dieser Stelle im Marmor haben sich die Risse soweit verbreitert, und die Bruchstücke sind so stark bewegt worden, dass eine tektonische Brekzie entstanden ist.


Auch die umliegenden Schiefern sind von denselben Adern durchzogen.


In die Adern ist aus dem umgebenden Gestein von beiden Seiten aus Calcit eingewandert, das kleine weiße Kristalle gebildet hat.


An manchen Stellen ist das Geflecht der feinen Adern so dicht, dass sie eine zusammenhängende Masse bilden.


In etwa paralleler Richtung mit dem Bruch, ein paar Meter daneben gelegen, verlaufen größere Adern über die ganze Felsfläche.

In einem kleinen Bereich haben sich die Adern sehr weit ausgeweitet, so dass das Gestein in große Brocken zerfallen ist. Das zerfallene Gestein wird leichter abgetragen, so dass tiefe Löcher entstehen. Diese sind durch die Wirkung der Wellen rund ausgearbeitet worden, als der Meeresspiegel noch auf dieser Höhe lag.



Hier sieht man die tiefen „Schlundlöcher“, die so entstanden sind.


Eine besonders dicke Ader. Im Riss, der sich durch die tektonischen Bewegungen im Gestein gebildet hat, haben sich abwechselnd weiße und schwarze Minerale gebildet.


Hier liegen größere Gruppen der schwarzen Minerale in der Adermasse.


Manchmal bildet das schwarze Mineral kleine Schichten, wohl dort, wo eine Rissfläche exponiert ist.


Zwischen den schwarzen Kristallen ist ein kleiner Hohlraum verblieben.

weiter: Die Scherzone bei Moutsouna
zurück: Die Geologie der Insel Naxos

siehe auch:

Zum Inhaltsverzeichnis