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Libellen in Potamia

Libellen sind wunderschöne Insekten! Sie sind relativ leicht zu beobachten und zu fotografieren, da sie sich gern immer wieder an dieselbe Stelle setzen. Hier ein paar Fotos vom letzten Spaziergang bei Potamiá.


Männchen der Gebänderten Prachtlibelle


Hier mit Beute: es hat eine kleine Motte gefangen. Libellen sind sehr geschickte und wendige Jäger.


Weibchen der Gebänderten Prachtlibelle


Männchen der Illyrischen Federlibelle


Weibchen der Illyrischen Federlibelle


Männchen der Großen Pechlibelle


Männchen des Großen Blaupfeils

siehe auch:

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Erstaunliche Tiere 5

Hier ein paar Fotos von einem Grünen Heupferd bei seiner Häutung zum adulten Tier – ein erstaunlicher Vorgang! Auf den ersten Fotos sieht man das besonders beeindruckende „Häuten“ der Fühler, danach das allmähliche Entfalten der Flügel durch Hineinpumpen der Hämolymphe.

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Zistrosen auf dem Kap


Der nach Süden geneigte Hang des Kap Stavros bei Moutsouna ist überwiegend trocken, steinig und wenig bewachsen.


Der Nordhang dagegen ist, obwohl so windexponiert, von Sträuchern bewachsen, vor allem von dicht an den Boden gedrückten Phönizischen Wacholdern.


Die Sträucher bilden oft bizarr geformte Stämmchen und Wurzeln aus.


Ein Zwergstrauch, der auf Naxos eher selten vorkommt, aber auf dem Kap sehr häufig ist, blüht gerade: der zu den Schmetterlingsblütlern gehörende Kurzblättrige Gamander.


Zwischen den Sträuchern wachsen im Frühling viele Blumen – ein verzauberter Ort!


Blick vom vorderen Teil des Kaps zurück zur Bucht von Azalás.


Blick von derselben Stelle auf die Spitze des Kaps.


Bei meinem Spaziergang Anfang April aufs Kap finde ich eine Pflanzenart, die ich noch nicht kannte: Das Apenninen-Sonnenröschen, ein besonders hübsches Zistrosengewächs.


Gleich daneben wächst noch ein Zistrosengewächs: das Glatte Nadelröschen, das oft nur als Form des Thymianblättrigen Nadelröschens betrachtet wird. Es kommt auf dem Kap sehr häufig vor.


In den „Wiesen“ auf dem Nordhang ist auch das kleine, unauffällige Weidenblättrige Sonnenröschen vertreten.


Vorn nah an der Spitze des Kaps treffe ich überraschenderweise auf eine Salbeiblättrige Zistrose, die eigentlich hauptsächlich im Zentrum der Insel vorkommt. Was für eine schöne Pflanze!


Direkt daneben wächst eine Kretische Zistrose.


Hier die beiden Zistrosen…


Keinen Meter entfernt finde ich ein Arabisches Nadelröschen mit seinen großen sattgelben Blüten (hinten rechts), daneben ein Glattes Nadelröschen mit etwas kleineren, heller gelben Blüten.


Das Arabische Nadelröschen blüht nur vormittags; mittags fallen die Blütenblätter schon ab. Bei diesem Exemplar schaffe ich es gerade noch rechtzeitig ein Foto zu machen.


Die anderen Arabischen Nadelröschen sehen schon so aus…


Somit blühen zur Zeit auf dem Kap sechs der zehn auf der Insel vorkommenden Zistrosengewächse!


Direkt um das Kap herum kommt auch die Montpellier-Zistrose sehr häufig vor…


…und etwas seltener kann man auch das Gefleckte Sandröschen antreffen. Also: Wer die Zistrosen und ihre Verwandten gern mag, kann zur Zeit auf Kap Stavros auf seine Kosten kommen!

siehe auch:

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Erstaunliche Tiere 4

Nesseltiere und Nesselzellen

Einer der erstaunlichsten Zelltypen im Tierreich findet sich – vielleicht überraschenderweise – bei Tieren, die man auf ersten Blick als primitiv und „niedrig“ ansehen würde, nämlich bei den Nesseltieren. Der Stamm der Nesseltiere (Cnidaria) umfasst die Seeanemonen, die Korallen, die Hydrozoen, die Schirmquallen und die Würfelquallen.

Die Nesseltiere sind recht einfach aufgebaute Tiere. Sie besitzen üblicherweise eine sessile Polypen-Generation und eine im Wasser treibende Medusen-Generation (bei manchen Nesseltieren fehlt die Medusen-Generation, bei anderen die Polypen-Generation). Der Körper sowohl der Polypen als auch der Medusen besteht im Wesentlichen aus zwei Epithelien, der äußeren Epidermis und der inneren Gastrodermis, zwischen denen eine zellfreie Stützschicht, die Mesogloea mit Kollagenfasern, liegt. Ihre Nahrung, meist kleine Krebschen und andere Angehörige des Planktons, fangen sie mit Tentakeln ein, die entweder klebrig sind oder meist Nesselzellen besitzen, mithilfe derer die Nahrung abgetötet wird.

Die Nesselzellen sind äußerst erstaunliche, sehr hochentwickelte Zellen – vielleicht die kompliziertesten Zellen, die man überhaupt im Tierreich findet. In der Nesselzelle liegt (je nach Typus) ein langer aufgerollter Nesselfaden und ein Apparat mit kleinen Stiletten, die explosionsartig hervorgestoßen werden, wenn der haarartige Sinnesapparat der Zelle berührt wird. Die Stilette durchstoßen die Körperwand des Opfers und der Nesselfaden wird blitzartig hervorgestülpt, wobei er die in seinem Inneren gespeicherten Gifte freisetzt. Die Entladung der Nesselzelle erfolgt in wenigen Millisekunden, unter extrem hoher Beschleunigung (etwa das 50fache der Beschleunigung einer Gewehrkugel) und ungewöhnlich hohem Druck. Wie die Zelle diese hohe Beschleunigung erreicht, ist noch nicht abschließend geklärt. Die Gifte der Nesseltiere sind sehr wirksam; einige Arten (manche Quallen) verursachen starke Schmerzen und Schockzustände und können auch für den Menschen gefährlich werden. Die Nesselzellen werden von den Nesseltieren für den Beutefang, zur Verteidigung gegen Fressfeinde und zur Abwehr von Raumkonkurrenten verwendet.

Siebanemone
Im flachen Wasser um Naxos treten mehrere Arten an Seeanemonen auf, hier die Siebanemone (Aiptasia mutabilis). Wenn man eine Siebanemone mit bloßer Haut berührt, verursacht sie eine Nesselung ähnlich wie von einer Brennnessel, d.h. ihre Nesselzellen können die menschliche Haut durchstoßen, sind aber nicht gefährlich.

Kirchenpaueria spec.
Wesentlich schwerer zu entdecken sind die zarten Hydrozoen, hier vermutlich Angehörige der Gattung Kirchenpaueria. Die Polypen vieler Hydrozoen bilden kleine federförmige Kolonien. Die winzigen Polypen einer Kolonie sind durch „Leitungsbahnen“ direkt miteinander verbunden. Sie sitzen je in einer kleinen Kapsel, in die die mikroskopisch kleinen Tentakel zurückgezogen werden können. Zwischen größeren Polypen, die der Nahrungsaufnahme dienen, sitzen bei dieser Gattung kleinere, mit besonders vielen Nesselzellen ausgestattete Wehrpolypen.


Die Nesselzellen der Leuchtqualle (Pelagia noctiluca) sitzen an bis zu 1 m langen, sehr dünnen und schwer zu sehenden Nesselfäden, die vom Rand des Schirmes herabhängen.

Obwohl die Nesseltiere mittels ihrer Nesselzellen die meisten Fressfeinde wirkungsvoll abwehren können, gibt es einige Tiere, die sich auf Nesseltiere als Nahrung spezialisiert haben, und denen die Nesselzellen nicht schaden, so zum Beispiel die Unechte Karettschildkröte. Gänzlich erstaunlich ist schließlich ein Trick, den manche Meeres-Nacktschnecken und Rippenquallen anwenden, die ausschließlich Nesseltiere fressen: Sie verdauen die (noch unreifen) Nesselzellen ihrer Beutetiere nicht, sondern nehmen sie unbeschädigt auf und bauen sie in ihre eigenen Gewebe ein, so dass sie sie selbst zur Feindabwehr verwenden können.

mehr Informationen und Abbildungen zu den faszinierenden Nesselzellen findet man in diesen Artikeln:

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Erstaunliche Tiere 3

Die Mannazikade

Zikaden sind äußerlich eher unauffällige Tiere, die aber trotzdem sehr erstaunliche Eigenschaften und Fähigkeiten besitzen. Im Sommer sind die Mannazikaden bei uns unüberhörbar: Ihr lautes, fast unaufhörliches Schrillen ist ohne Zweifel das charakteristischste Geräusch des griechischen Sommers. Viel schwieriger ist es dagegen, eine Zikade zu sehen: Sie sitzen gut getarnt an den Unterseiten der Äste großer Bäume wie Ölbäume oder Platanen.


Die Mannazikaden sitzen gut getarnt in den Bäumen und sind entsprechend schwer zu sehen – auch wenn sie mit ihrem geradezu ohrenbetäubenden Gesang nicht zu überhören sind!


Hier sieht man hinter dem Flügelansatz das Tymbal-Organ, mit dem die männliche Mannazikade ihren erstaunlichen Gesang erzeugt. Anders als Heuschrecken erzeugen Zikaden ihre Lautäußerungen nicht durch Aneinanderreiben beispielsweise der Flügel, sondern nach dem Trommel-Prinzip. Das Tymbal-Organ ist eine Konstruktion aus mehreren durch kleine Rippen verstärkten Schallplatten, die durch besondere Muskeln gespannt werden und dann, wie der durchgedrückte Deckel eines Marmeladenglases, unter Knacken zurückspringen. Als Resonanzkörper dient ein darunter liegender Luftsack im Hinterleib. Durch fortwährendes Anziehen und Zurückspringenlassen wird das Trommelorgan in Schwingungen versetzt und das laute Schrillen hervorgerufen. Es scheint kaum glaublich, dass so ein kleines Tier ein so lautes Geräusch erzeugen kann: Manche Arten erreichen bis zu 120 dB, das entspricht einer Kettensäge oder einem Presslufthammer – und liegt nahe an der Schmerzensgrenze für das menschliche Ohr!


Auch ein anderes Organ der Mannazikade finde ich höchst erstaunlich: den Rüssel, den die Zikade, wie hier zu sehen, in Ruhestellung zwischen den Beinen an den Bauch angelegt trägt. Zikaden ernähren sich von Pflanzensäften. Wärend viele Arten den zuckerreichen Phloem-Saft der Pflanzen saugen, ernähren sich die Mannazikaden vom wasserreichen Xylem-Saft großer Bäume, der von den Wurzeln nach oben steigt. Dazu müssen sie mithilfe ihres Rüssels die Leitungsbahnen im Holz der Bäume anzapfen. Dieser Rüssel scheint mir ein weiteres Wunderwerk der Natur zu sein: Wie schafft es so ein dünner, lebendiger Rüssel wohl, sich durch die Baumrinde ins Holz hinein zu bohren?


Auch die Flügel der Zikaden finde ich beeindruckend – wie die anderer Insekten-Arten auch. Bis auf die Adern und mehrere charakteristische dunkle Flecken sind die Flügel der Zikaden völlig durchsichtig. Zikaden benutzen zum Fliegen ihre Vorder- und Hinterflügel; letztere sind deutlich kleiner und werden beim Fliegen mithilfe kleiner Häkchen an die Vorderflügel gekoppelt. Wie erstaunlich, dass so ein zartes Gebilde die Belastung des Fliegens aushalten kann!

Und noch eine weitere Sache, die mich an den Zikaden verwundert: Sie fangen im Sommer schon vor Sonnenaufgang für ein Weilchen an zu singen, hören dann aber wieder auf, bevor die Sonne erscheint, und beginnen dann erst einige Zeit später wieder, wenn die Sonne ein Stück in den Himmel geklettert und es richtig schön warm geworden ist. Es ist offensichtlich, dass die Zikaden die Mittagshitze brauchen und lieben. Wollen sie mit ihrem Früh-Gesang die Sonne herbeirufen? So hört es sich an…!

mehr über Zikaden

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Erstaunliche Tiere 2

Felsengarnelen
Heute wenden wir uns mal einem unauffälligen Tier der Meeresküste zu, das bei uns recht häufig ist – wenn man es finden kann: die Felsengarnele (Gattung Palaemon).

Felsengarnele
Felsengarnelen sind bei uns gar nicht so selten, aber schwer zu entdecken, weil sie meist an der Unterseite von Felsen sitzen – und weil sie fast durchsichtig sind.

Die Felsengarnele tarnt sich wie viele andere Meeresorganismen auch auf eine sehr effektive Art: Sie ist fast durchsichtig. Wir nehmen diese Tatsache oft einfach so hin, aber ich finde es doch überaus rätselhaft, dass es fast durchsichtige Tiere gibt.


Bis auf farbige Ringe auf jedem Segment ist der Hinterleib der Felsengarnele mit allem, woraus er aufgebaut ist, fast völlig transparent.

Wie alle Tiere und Pflanzen bestehen auch die Felsengarnelen aus Zellen und Geweben, und aus denselben Stoffen, aus denen auch wir Menschen aufgebaut sind: Proteine, Fette, Kohlenhydrate und so weiter. Während wir, wenn wir an uns selbst denken, ganz sicher davon ausgehen, dass wir aus Stoffen bestehen, die undurchsichtig sind, ist das offenbar nicht so. Transparente Organismen wie die Felsengarnelen beweisen, dass alle wesentlichen Stoffe im tierischen Körper wie Proteine, DNA, Fette usw an sich keine Farbe haben und kein Licht absorbieren, wenn die Zellen oder Gewebe nicht mit speziellen Pigmenten versehen sind. Könnten wir also auch durchsichtig sein – abgesehen vielleicht von den Knochen oder anderen sehr „dichten“ Materialien?

Aber das Problem der transparenten Tiere ist noch nicht dadurch gelöst, dass ihre Materialien ebenso durchsichtig sind wie das Wasser, aus dem wir ja größtenteils bestehen. Ein kaum überwindbar erscheinendes Problem ist die unterschiedliche Streuung der Moleküle und Organellen der Zellen. Selbst wenn diese alle an sich farblos sind und die transparenten Tiere nur die Pigmente weggelassen haben, dann sind ihre Körper noch längst nicht durchsichtig: Sie müssen auch die Streuung innerhalb all der Strukturen, die ihren Körper aufbauen, minimieren. Es ist noch nicht bekannt, wie die transparenten Tiere das bewerstelligen. Eine Rolle spielt vermutlich die Größe der Lipid-Kügelchen in den Zellen, die die Streuung des Lichtes beeinflussen. Außerdem ist der Aufbau der Muskelzellen vermutlich in transparenten Tieren etwas anders als in nicht-transparenten, z.B. durch längere Muskelfasern oder durch weniger Mitochondrien in den Zellen, wodurch die Streuung gering gehalten wird. Es scheint so zu sein, dass transparente Garnelen milchig werden, wenn sie sich stark bewegen. Das weist darauf hin, dass sich ihre Muskeln in einem bestimmten (Ruhe-)Zustand befinden müssen, damit die Transparenz aufrecht erhalten werden kann. Mit anderen Worten, die Transparenz ist ein Zustand, der „aktiv“ erreicht und aufrecht erhalten wird.

Schließlich haben die Felsengarnelen noch ein weiteres Problem: Ihr Körper ist von einem Chitinpanzer umhüllt, der das Licht zumindest teilweise reflektieren sollte. Diese Reflektion wird bei transparenten Tieren mit Chitinpanzer offenbar durch eine besondere Struktur der obersten Schicht des Panzers verhindert, die mit winzigen Kügelchen oder Noppen besetzt sind, die die Reflektion des Lichts auf ein Minimum reduzieren.


Bei dieser Felsengarnele kann man im Hinterleib die zwei Nervenstränge (am Bauch und am Rücken) erkennen: die einzigen Strukturen in ihrem Abdomen, die nicht transparent sind.

Auch wenn man durch Untersuchungen dieser Art die Transparenz vieler marinen Tiere besser verstehen kann, so finde ich sie doch nach wie vor einfach erstaunlich – und auch ein bisschen erschütternd, ähnlich wie wenn man sich darüber klar wird, dass wir eigentlich keine festen Körper sind, sondern flüssige.

mehr über Krebse

Informationen größtenteils aus diesen Artikeln:

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Erstaunliche Tiere 1

Der Gelbe Bohrschwamm, Cliona celata

Schwämme sind an sich schon sehr erstaunliche Tiere – sehr einfach aufgebaut, aber trotzdem perfekt an ihren Lebenraum angepasst und sehr erfolgreich. Besonders erstaunlich sind die Bohrschwämme, die im Gestein leben, in Kalkgestein, in das sie kleine Höhlungen ätzen. Vom eigentlichen Schwamm ist von außen oft nur wenig sichtbar, meist sieht man nur die kleinen gelb (oder orange) umrandeten Ein und Ausström-Öffnungen. Im Mittelmeer kommen 20 Arten der Gattung Cliona vor, die am Aussehen teilweise kaum zu unterscheiden sind. Cliona celata ist die häufigste Bohrschwamm-Art. Sie ist zwar unauffällig, aber überall an den Marmorküsten sehr häufig. Durch die Erosion des Gesteins spielt diese Schwamm-Art eine große Rolle für die Gestaltung der Küsten; außerdem führt das „Anfressen“ des harten Marmorgesteins dazu, dass auch viele andere Organismen auf den Felsen einen Halt und einen Lebensraum finden. Außer in kalkhaltigem Gestein bohren die Bohrschwämme auch in Muschelschalen (sie richten erheblichen Schaden in Muschelzuchten an) und in Korallen. Der Gelbe Bohrschwamm kann auch eine massive, nicht bohrende Form ausbilden.

Cliona celata
Aus den Löchern im Gestein schauen die Papillen des gelben Bohrschwammes Cliona celata heraus.


Hier ein Exemplar mit besonders dicht stehenden Öffnungen.

Der Bohrschwamm ist überaus effektiv darin, das Gestein „abzubauen“. Er bewerkstelligt das auf erstaunliche Weise durch spezielle bewegliche Ätzzellen. Die Ätzzelle treibt von ihren Rändern aus winzige Filopodien von 0,5 µm Durchmesser in das Gestein, wobei sie Säure und Enzyme einsetzt um den Kalk aufzulösen. Diese Filopodien wenden sich unter der Ätzzelle nach innen. Auf diese Weise wird ein Steinstückchen („Chip“) von etwa 50 µm Kantenlänge umschlossen, das dann als Ganzes abgesprengt wird. Der Chip wird von der Ätzzelle aufgenommen und Zelle und Chip werden über das Ausströmwasser abgeführt. Auf diese Weise braucht nur etwa 2% des Gesteins chemisch aufgelöst zu werden; der Rest wird physikalisch abgesprengt. So erstellt der Schwamm schnell und effektiv kleine, untereinander durch Poren verbundene Kammern im Gestein, in denen der Schwammkörper lebt.

Stein mit Löchern vom Bohrschwamm
An Marmorstränden findet man oft Steine, in denen einmal ein Bohrschwamm gelebt hat. Von außen sind zunächst nur kleine Löcher sichtbar, die Einströmöffnungen für das Wasser.

Stein mit Löchern vom Bohrschwamm
Hier sieht man auf der rechten Seite die noch intakte Oberfläche des Steines mit den kleinen Löchern, aus denen die Papillen herausschauten. Auf der linken Seite ist die Oberfläche des Steines wegerodiert und man sieht in die Kammern hinein, in denen der Schwammkörper saß.

Stein mit Löchern vom Bohrschwamm
In den Wänden der Kammern kann man die kleinen Löcher erkennen, die sie untereinander verbinden.

Stein mit Löchern vom Bohrschwamm
Oft sind die Löcher in Reihen angeordnet.


Bei diesem Stein verzweigen sich die Löcherreihen zunehmend. Ob sie auch durch einen Bohrschwamm entstanden sind?

mehr über Schwämme

Die Informationen stammen aus dem Buch: Robert Hofrichter (Hrsg): Das Mittelmeer, Fauna, Flora, Ökologie, Band II, 1: Bestimmungsführer

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Die Unechte Karettschildkröte

Letzten Sommer hatten wir beim Schnorcheln in unserer Bucht ein besonderes Erlebnis: Wir sind einer Unechten Karettschildkröte begegnet und konnten sie ganz wunderbar beobachten. Ich konnte aber keine Fotos machen – wir hatten eine Kamera dabei. Ich fragte dann einen Freund, der häufig Meeresschildkröten auf Naxos beobachtet, nach Fotos, um endlich auch über diese faszinierenden Tiere berichten zu können. Ich bekam von ihm nicht nur wunderbare Fotos, sondern auch einen ganzen ausführlichen Text über die Schildkröten.

Im Sommer davor hatten wir schon mal ein Meeresschildkröten-Erlebnis: An mehreren Abenden konnten unsere Kinder am Strand in Moutsouna beobachten, wie sich frisch geschlüpfte Jungtiere aus dem Sand hervorarbeiteten und ins Meer krabbelten. Ich hätte nie gedacht, dass eine Schildkröte am kleinen, nur wenige Meter breiten, stark genutzten Strand von Moutsouna, mitten im Dorf, ihr Nest anlegen würde! Aber es ist tatsächlich passiert, und die jungen Schildkröten sind heil ins Meer gekommen – und hoffentlich haben viele von ihnen überlebt und schwimmen auch jetzt noch in der Ägäis umher!

Hier geht’s zum Artikel über die Unechte Karettschildkröte, von Josef Platzek

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Pilz-Saison!

Diesen Herbst hat es zur Abwechslung mal richtig gut geregnet (wenn auch erst Anfang Dezember), ohne dass es schon zu kühl für die Pflanzen war. Dementsprechend haben wir bei uns so viele Pilze gesehen (und einige auch geerntet und gegessen) wie noch nie. Mit der Gelegenheit habe ich endlich eine Seite über die Pilze erstellt, auch wenn sie noch nicht besonders vollständig ist und einige Bestimmungen nicht sicher sind.


Den Blauen Rindenpilz kann man an feuchten Stellen an totem Holz finden. Er besitzt membranartige Fruchtkörper, die wie große, ineinanderlaufende Flecken von unwahrscheinlich blauer Farbe auf Ästen oder Stämmen sitzen.


Der Tamarisken-Schillerporling sieht ähnlich aus wie die eng verwandten Feuerschwämme und wächst als dicke, horizontale Scheibe.


Das Judasohr bildet rote, waagerecht stehende gewölbte Lappen aus.


Die Tintlinge (hier vielleicht die Art Coprinus vosoustii) kommen als weiße, schmale Hüte mit abstehenden Schuppen aus der Erde hervor.


Die Hüte nehmen bald eine schwärzliche Farbe an. Bei dieser Art bleiben auf den schwarzen Hüten deutliche weiße Schüppchen sowie eine sternförmige Mitte wie eine Kappe bestehen.


Die Fruchtkörper der Wiesen-Champignons wachsen oft in den sogenannten Hexenringen. Diese entstehen dadurch, dass sich das Pilzmyzel, der eigentliche Organismus, im Boden von einem Punkt ausgehend in alle Richtungen gleichförmig wächst, während die Fruchtkörper am Außenrand des Myzels, also in einem über die Jahre immer größer werdenden Ring gebildet werden.


Zum Verzehr eignen sich am besten die jungen, noch nicht zu sehr geöffneten Fruchtkörper.


Der Große Scheidling wird gut 10 cm hoch und der Hut bis 10 cm breit. Der Stiel ist lang und schmal und weist keinen Ring auf. Die Lamellen sind fein und hell gefärbt; von oben ist der Hut ebenfalls hell mit einer leichten bräunlichen Tönung.

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Die schönsten Sonnenaufgänge von 2022

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