In der Nähe von Káto Potamiá liegt eine interessante Kirche, die dem Ágios Mámas geweiht ist, dem Schutzheiligen der Hirten. Sie stammt aus dem 10. Jahrhundert und wurde in der venezianischen Periode vom katholischen Bischof der Insel als Bischofskirche genutzt; in der Nähe liegt auch ein größeres Gebäude, das als Bischofssitz diente und „Bischofspalast“ genannt wird. Beide Gebäude sind schlecht erhalten und werden nicht mehr genutzt.
Die Kirche ist wie die meisten orthodoxen Kirchen als kreuzförmige Kuppelkirche gebaut, an die später im Westen zwei querstehende Vorbauten angefügt wurden. Diese sollten das Böse abwehren, das als aus dem Westen kommend gedacht wurde; derartige Westbauten sind bei orthodoxen Kirchen eigentlich nicht üblich, so dass es sich wohl um eine katholische Zutat handelt.
Der Haupteingang der Kirche liegt Richtung Norden; er wird überragt vom Glockengiebel, der entsprechend hier ebenfalls im Norden liegt, nicht wie üblich der Apsis gegenüber am Eingang in der Westfront.
Hier sieht man an den Türzargen mehrere antike Marmorblöcke, die beim Bau der Kirche verwendet wurden.
In dieser Kirche gibt es nur sehr wenige und schlecht erhaltene Wandmalereien.