Die Schweber

Die Schweber haben sich in der letzten Zeit zu einer meiner liebsten Insektengruppen hochgearbeitet. Im Frühling und Sommer kann man bei uns mit ein bisschen Geduld eine ganze Reihe an Arten beobachten und fotografieren.

Die gedrungenen, oft stark behaarten Schweber (Familie Bombyliidae) erinnern teilweise eher an Hummeln, gehören aber zu den Fliegen. Ihr auffälligstes Kennzeichen ist ihr charakteristischer, langsamer Schwirrflug, bei dem sie oft auf der Stelle stehen. Im Sitzen werden die Flügel in einem Winkel abgespreizt gehalten. Die Erwachsenen ernähren sich von Nektar und Pollen. Manche Arten schweben dabei im Schwirrflug vor der Blüte, aus der sie saugen. Die Larven leben parasitisch vor allem an den Larven von Hautflüglern, teilweise auch von Fliegen, Heuschrecken oder Schmetterlingen. Das erste Larvenstadium sucht die Wirtslarve oft aktiv auf; spätere Larvenstadien haben keine Beine.

Weltweit sind bislang etwa 5.000 Schweber-Arten in über 200 Gattungen beschrieben worden. Die Schweber treten meist nur in geringen Individuen-Zahlen auf und zählen zu den wenig auffälligen Insektengruppen, so dass wir über viele Arten und Gattungen noch nicht viel wissen. Im Mittelmeergebiet kommen zahlreiche Arten vor; die Bestimmung ist allerdings oft sehr schwierig. Bei uns kann man in Frühling und Sommer eine ganze Reihe von Schwebern antreffen. Meist sitzen sie nicht auf Blüten, sondern auf dem Boden, wo man sie leicht übersehen kann. Außer dem sehr häufigen und auffälligen Kleinen Wollschweber sieht man die meisten Arten eher selten.

Hier ein paar Fotos:


Ein Kleiner Wollschweber im Landeanflug an seiner Lieblingsblume bei uns im Garten, der Kamille. Im Fliegen werden die Hinterbeine wie hier zu sehen auf charakteristische Weise nach oben hinten abgespreizt. Die Wollschweber fliegen sehr langsam und mit gleichbleibender Geschwindigkeit von einer Blüte oder Pflanze zur anderen. Dadurch kann man sie sehr gut beobachten. Wenn man ein bisschen Geduld aufwendet und sich ebenfalls langsam bewegt, kann man sich ihnen leicht annähern.


Bei diesem Schweber handelt es sich um Anthrax aethiops. Die Flügel sind in der vorderen Hälfte schwarz, hinten durchsichtig mit zwei kleinen schwarzen Flecken im hellen Bereich. Der längliche Körper ist schwarz mit einer bleigrauen Hinterleibsspitze, die einen schmalen schwarzen Längsstreifen in der Mitte trägt.


Heteralonia megerlei besitzt dunkle Flügel mit einer kleinen hellen Spitze und einem charakteristisch geformten, eingebuchteten hellen Mal etwa auf der Hälfte des Flügels.


Exoprosopa jacchus mit seinen stark gemusterten Flügeln bei der Paarung. Wie hübsch sie so aussehen!


Hier handelt es sich vermutlich um Exoprosopa minos.


Exoprosopa grandis gehört zu den größeren Schwebern. Der Hinterleib ist trägt sehr kontrastreiche Querstreifen; die Flügel weisen eine grobe helle und dunklere Musterung auf.


Die bleigraue Cytherea obscura sitzt wie die meisten Schweber am liebsten auf dem Boden, wo sie vergleichsweise schwer zu entdecken ist.


Satyramoeba hetrusca ist bei uns mit Abstand der größte Schweber. Der Körper ist schwarz gefärbt mit kleinen weißen Fleckchen auf dem Abdomen. Die Flügel sind im vorderen Bereich deutliche braun getönt.


Die kräftige, stark behaarte Hottentottenfliege sieht auf den ersten Blick kaum wie ein Schweber aus. Ihre Flügel sind nur im vordersten Bereich ganz leicht getönt.

mehr…

mehr zu Fliegen

Dieser Beitrag wurde unter Griechenland, Natur, Naxos, Tiere abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.