Skip to main content

Schwertliliengewächse, Iridaceae

Die weltweit verbreitete Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) umfasst 66 Gattungen und mehr als 2000 Arten. Die bekanntesten Gattungen sind die Schwertlilien (Iris), die Gladiolen (Siegwurz, Gladiolus) und die Krokusse (Crocus). Die oft sehr großen, farbigen und schönen Blüten sind dreiteilig mit sechs Blütenhüllblättern in zwei Kreisen und nur drei Staubblättern; sie sind von einer manchmal häutigen Tragblatt-ähnlichen Scheide umhüllt. Die Pflanze ist meist ausdauernd und besitzt ein verdicktes Rhizom, Knollen oder Zwiebeln; die Blätter sind typischerweise schwertförmig. Die Früchte sind dreiteilige Kapseln.

Auf Naxos kommen acht Arten der Schwertliliengewächse vor, vier Krokusse, ein Scheinkrokus (Romulea), eine Art der Gattung Moraea (früher Gynandriris) und zwei Siegwurz-Arten. Die im Mittelmeergebiet eigentlich häufige Gattung Iris (Schwertlilien) ist auf Naxos nicht vertreten.

zur Foto-Übersicht

Moraea

Die Gattung Moraea mit 200 Arten kommt im Mittelmeerraum, in Südwestasien und in Afrika vor; die meisten Arten sind in der Kapregion heimisch. Sie sind den Schwertlilien auf den ersten Blick sehr ähnlich, besitzen aber Knollen statt Rhizome, rinnige, nicht flache Blätter und keine Blütenröhre. Charakteristisch für beide Gattungen ist die Gestaltung der Griffel, die drei lange, zweiteilige, blütenblattähnliche Lappen bilden. Die äußeren Blütenblätter sind größer als die inneren.

Mittags-Schwertlilie, Moraea (=Gynandriris) sisyrinchium, (L.) Ker Gawl.

Die Mittags-Schwertlilie ist in den niedrigen Lagen der Insel an trockenen Standorten häufig; man findet sie verstreut in der Phrygana sowie an Weg- und Feldrändern.

Mittags-Schwertlilie, Moraea (=Gynandriris) sisyrinchium
Die Blüten der Mittags-Schwertlilien öffnen sich erst nachmittags; abends verwelken sie wieder.

Mittags-Schwertlilie, Moraea (=Gynandriris) sisyrinchium
Die äußeren Blütenblätter sind groß und herabgebogen; sie besitzen eine weiße, lila gepunktete Mitte. Die inneren Blütenhüllblätter sind wesentlich kleiner und stehen aufrecht; ihnen ähnlich sind die ebenfalls lila gefärbten, langen, zweigeteilten Lappen der drei Griffeläste.

Mittags-Schwertlilie, Moraea (=Gynandriris) sisyrinchium
Die bodenständigen Blätter sind rinnig; der Blütenschaft ist von papierartigen Deckblättern umschlossen.

Siegwurz (Gladiolen), Gladiolus

Die Gattung Gladiolus kommt mit 250 Arten im Mittelmeergebiet, in Südwestasien und in Afrika vor. Sie besitzen (oft leicht zygomorphe) Blüten mit etwa gleich großen Blütenblättern. Die beiden auf Naxos vorkommenden Arten haben rosa Blüten und sind schwer zu unterscheiden.

Italienische Siegwurz, Gladious italicus, Mill.

Die Italienische Siegwurz ist etwas häufiger als die folgende Art; sie wächst vor allem auf Feldern und in Wiesen. Oft bildet sie recht große Bestände.

Italienische Siegwurz, Gladious italicus
Die Italienische Siegwurz kommt häufig in Getreidefeldern vor. Sie bildet hohe, einseitswendige Blütenstände. Hier ein Exemplar auf unserem Grundstück

Italienische Siegwurz, Gladious italicus
Die intensiv gefärbten Blüten besitzen ein langes, spitzes oberes Hüllblatt.

Italienische Siegwurz, Gladious italicus
Das beste Kennzeichen zur Unterscheidung von der ähnlichen Illyrischen Siegwurz sind die Staubbeutel, die deutlich länger sind als die Staubfäden.

Illyrische Siegwurz, Gladiolus illyricus, W.D.J. Koch

Die Illyrische Siegwurz wächst bei uns in einzelnen, verstreuten Exemplaren in der Phrygana. Wie die vorige Art kommt sie an eher trockenen Standorten vor allem in den niedrigen Lagen vor.

Illyrische Siegwurz, Gladiolus illyricus
Die Illyrische Siegwurz ist hier und da in der Phrygana anzutreffen. Ihre Blüten sind etwas blasser gefärbt als die der Italienischen Siegwurz.

Illyrische Siegwurz, Gladiolus illyricus
Die Hochblätter sind kürzer und stumpfer als bei der vorigen Art.

Illyrische Siegwurz, Gladiolus illyricus
Die Staubblätter sind höchstens ebenso lang wie die Staubfäden.

zur Foto-Übersicht

siehe auch:

Zur Flora von Naxos

Zum Inhaltsverzeichnis