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Die Steineichen von Kinidaros

Die Steineiche (Quercus ilex) ist der Charakterbaum der mediterranen Klimazone und war ursprünglich im Mittelmeergebiet weit verbreitet. Heute ist der gegen Brand und Beweidung empfindliche Baum in den meisten Regionen verschwunden oder selten geworden. Auch auf Naxos wuchsen aller Wahrscheinlichkeit nach früher in den höheren Lagen ausgedehnte Steineichenwälder. Von diesen ist aber heute nur noch sehr wenig erhalten. Am Kóronos-Berg, bei Sífones sowie bei Skepóni sind hier und da Einzelbäume zu finden; einen nennenswerten Bestand gibt es aber nur noch im Steilhang des Zeus-Berges. Und dann ist da der kleine, bemerkenswerte Hain bei Kinídaros.

Die Eicheln der Steineiche besitzen kleine Fruchtbecher mit eng anliegenden Schuppen. Die Blätter der ausgewachsenen Bäume sind schmal länglich mit geradem Rand. Von unten sind sie zur Verringerung der Verdunstung dicht behaart. Die jungen Bäume haben im Gegensatz dazu breitere, gezähnte Blätter. Im Hain in Kinídaros verjüngt sich die Steineiche und es gibt eine ganze Reihe junger Exemplare. Das ist hier möglich, da das Gebiet durch einen Zaun vor Beweidung geschützt ist. Im Gegensatz zur auf Naxos weitverbreiteten Kermeseiche ist die Steineiche nämlich nicht in der Lage, unter Beweidung eine kleinblättrige Zwergform auszubilden, die gegen Verbiss resistent ist. Im beweideten Steineichenwald am Zeushang sind überhaupt keine jungen Bäume zu finden – die Verjüngung wird durch die Ziegen vollständig unterbunden. Ihre Empfindlichkeit gegen Beweidung und auch gegen Feuer ist der Grund, dass die Steineiche heute auf Naxos so selten geworden ist. Der Hain bei Kinídaros ist jedoch der Beweis, dass Steineichenwälder, so wie sie ursprünglich in den höheren Lagen von Naxos wuchsen, in effektiv vor Beweidung geschützten Gegenden wieder entstehen könnten.


Ansicht des kleinen Dorfes Kinídaros; am Hügel rechts ist der Steineichen-Hain zu sehen.


Dies ist wohl eher eine Felsen-Eiche.


Der Baum muss mehrere Hundert Jahre alt sein.


Die Steineiche besitzt fast ganzrandige, schmale Blätter.


Die Eicheln haben kleine Fruchtbecher mit eng anliegenden Schuppen.


Diese Eicheln sind schon am Baum aufgeplatzt und beginnen zu keimen.


der ebenfalls sehr schöne Nachbarbaum


Ein kleines Stückchen weiter, am Weg zur Kapelle des Ágios Nikólaos, wachsen eine ganze Reihe Steineichen in einem kleinen Hain.


Auch hier stehen die Eichen auf schönen Felsen.


Das Bemerkenswerteste an diesem Hain ist, dass die Steineiche sich hier verjüngt: Der Hain ist durch einen Zaun vor Beweidung geschützt und es sind mehrere kleine Eichen hochgewachsen. Im stark beweideten Steineichenwald im Zeus-Hang fehlt der Jungwuchs dagegen vollständig.

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